St. Gallen. (VN-sas, fd) „Heiß, heißer, Sittertobel“ lautete am Wochenende die Devise des 36. Open Airs in St. Gallen. Die Fans musikalischer Leckerbissen ließen sich von den schweißtreibenden Juni-Rekordtemperaturen aber nicht beeindrucken und sorgten selbst in Sachen Besucherzahlen für Rekorde. Bereits im Mai war das Open Air ausverkauft, 110.000 Tageseintritte wurden an den drei Festival-Tagen gezählt.
Der Grund: Ein hochkarätiges Line-up. Darunter Publikumsmagnete wie die US-amerikanische Indie-Band Incubus, Florence & The Machine, The Kooks, Gossip und Mumford & Sons. Wenig überraschend waren die deutschen Punkrocker Die Toten Hosen am Samstagabend unbestritten das größte Highlight des Festivals. Lautstark stimmten die Fans zu Hits wie „Pushed Again“ in den Gesang von Frontmann Campino, der sich auch nach 30 Jahren Bühnenpräsenz für energetisches Bodysurfing nicht zu schade war, mit ein.
Kein Durchkommen
Der für die Veranstalter erfreuliche Besucherrekord hatte aber auch seine Schattenseite. Vor allem am Samstagabend gab es auf dem ohnehin schon recht engen Gelände kein Durchkommen mehr: Bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke nicht nur körperlich mühsam, sondern – in Anbetracht der geringen Anzahl an Fluchtwegen – auch gefährlich.
Wesentlich gemütlicher ging’s am Sonntag zu. Mitunter auch aufgrund der angenehm kühlenden Niederschläge – die, wie man vermuten könnte, die britischen Bands direkt von der regnerischen Insel ins Sittertobel mitgebracht hatten. Schon am frühen Nachmittag brachten die Brit-Popper The Kooks die Menge zum Brodeln. Paolo Nutini heizte anschließend dem Publikum in gewohnter Manier ein, bevor die Sonntags-Headliner die Bühne stürmten: Mit eingängigem Folk-Sound erwiesen sich Mumford & Sons als würdiger Abschluss des Open Airs. Die Musiker gaben dem Publikum neben Hits wie „Little Lion Man“ auch einen Vorgeschmack auf das neue Album, das im Herbst erscheinen wird. Im kommenden Jahr rockt das Sittertobel von 27. bis 30. Juni.
Text: Sabrina Stauber/Florian Dünser
