Er zeigte sich aber optimistisch, dass die Wohnanlage am Mittwoch wieder benützbar sein könnte.
Der Hang oberhalb der Wohnanlage “Neue Schanze” geriet am Vormittag in Bewegung und drückte gegen die Bergseite der Siedlung. “Die Situation ist eher schwierig. Als Sofortmaßnahme fällen wir die Bäume, um Last aus dem Hang zu entfernen”, erklärte der Landesrat. Geplant ist, die Bäume per Helikopter abzutransportieren. “Wir haben zwei Bundesheerhubschrauber angefordert, die die Bäume wegbringen”, so Schwärzler. Die Fluggeräte sollten ab 18.00 Uhr in Vorarlberg verfügbar sein. Nach der Rodung soll auch ein Bagger zum Einsatz kommen. “Mit schwerem Gerät besteht derzeit kein Zugang ins Gelände”, sagte der Landesrat.
Der Großteil der Betroffenen komme über Nacht bei Verwandten unter, hieß es. Schwärzler zeigte sich zuversichtlich, dass die Leute am Mittwoch in die Anlage zurückkehren können. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass das Wetter halte und nicht neuerlich Regen einsetze. Zwei bis drei Wohnungen seien vermurt und deshalb nicht bewohnbar, alle anderen könnten bezogen werden, sobald die Sicherheit gewährleistet sei.
Nach dem Starkregen in der Nacht und am frühen Vormittag waren die Feuerwehren und Sicherheitskräfte im Großraum Bregenz, dem Leiblachtal und dem vorderen Bregenzerwald den ganzen Tag über im Dauerstress. Insgesamt wurden 365 Einsätze gezählt. Besonders stark betroffen waren Hörbranz, Lochau und Langen bei Bregenz, wo zahlreiche Keller überflutet wurden und überschwemmte Gemeindestraßen gesperrt werden mussten. Auch die Zufahrten nach Langen waren nicht befahrbar.
In den frühen Morgenstunden drohte die Leiblach in Hörbranz über die Ufer zu treten, die Pegel der Bäche und Flüsse gingen aber bereits am frühen Vormittag wieder zurück. Lag die Abflussmenge der Leiblach in der Nacht noch bei 140 Kubikmeter pro Sekunde, waren es gegen 8.00 Uhr nur noch knapp 60 Kubikmeter. Zeitweise erreichte die Leiblach fast die Marke eines 100-jährlichen Hochwassers.
Nach Angaben des ZAMG-Wetterdienstes Bregenz gingen im etwas östlich des Leiblachtals gelegenen Sulzberg (Bregenzerwald) seit Montagabend Regenmengen von 123 Litern pro Quadratmeter nieder, damit sei das Gebiet “absoluter Spitzenreiter” gewesen. Mit großem Abstand folgte die Landeshauptstadt mit 65 Litern, hier habe es Dienstag früh innerhalb einer Stunde nahezu 30 Liter geregnet. Ebenfalls starke Niederschläge wurden in den Bregenzerwälder Ortschaften Alberschwende (61 Liter) und Schoppernau (35 Liter) gemessen.
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