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„Hotel Mama“ bei jungen Salzburgern immer beliebter

Immer später starten die Salzburger ihren ersten eigenen Haushalt.
Immer später starten die Salzburger ihren ersten eigenen Haushalt. ©Bilderbox
Immer länger nutzen die Salzburger die Vorzüge von „Hotel Mama“ und ziehen später aus dem Elternhaus aus. Knapp zwölf Prozent der 35- bis 39-jährigen Männer wohnen noch zu Hause, bei den Frauen sind es knapp fünf Prozent.

Mit zunehmender Ausbildungsdauer und steigendem Erstheiratsalter hat sich in den vergangenen Jahrzehnten auch das Auszugsverhalten der Salzburger verändert. Wie die Auswertungen der Volkszählungen 1971 bis 2011 belegen, hat sich der Anteil der noch bei den Eltern Wohnenden in sämtlichen betrachteten Geschlechts- und Altersgruppen erhöht. Nur bei den Männern unter 30 Jahren dürfte in Zukunft mit keiner großen Steigerung mehr zu rechnen sein. Die Quoten der Frauen dagegen steigen nach wie vor und nähern sich denen der Männer an. Das berichtete die Landesstatistik Salzburg unter der Leitung von Gernot Filipp am Montag.

In den 1970er Jahren nahm der Anteil der noch im Elternhaus Lebenden vor allem bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen stark zu. Bei den Burschen im Alter von 15 bis 17 Jahren wohnten 1971 noch rund 90,4 Prozent bei den Eltern, 1981 waren es bereits 96,2 Prozent. Bei den 18- bis 24-jährigen Männern stieg der Anteil von knapp unter zwei Drittel (63,2 Prozent) auf über drei Viertel (76,0 Prozent) an. Die Werte beider Altersgruppen sind seither nahezu konstant geblieben.

Im Gegensatz dazu gab es bei den älteren Salzburgern auch in den späteren Jahrzehnten noch deutliche Zunahmen. Zwischen 1971 und 2011 hat sich der Anteil der noch im Elternhaus wohnenden Männer bei den 25- bis 29-Jährigen auf 40,6 Prozent mehr als verdoppelt, bei den 30- bis 34-Jährigen (2011: 21,7 Prozent) und 35- bis 39-Jährigen (2011: 11,9 Prozent) sogar fast verdreifacht.

Entwicklung bei den Männern/Land Salzburg
Entwicklung bei den Männern/Land Salzburg ©Entwicklung bei den Männern/Land Salzburg

Frauen ziehen tendenziell früher aus

Auch bei den Salzburgerinnen gab es starke Zunahmen, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau als bei den Männern. Nur bei den 15- bis 17-jährigen Mädchen hat sich der Anteil in den 1970er Jahren von 84,8 Prozent auf 93,8 Prozent gesteigert und sich damit inzwischen dem Wert der Burschen angepasst. Von den 18- bis 24-jährigen Frauen lebten 1971 rund 35 Prozent bei den Eltern, 2011 mit zirka 66 Prozent fast doppelt so viele. Hier erfolgten die größten Anstiege bereits vor der Jahrhundertwende. Bei den 25- bis 29-jährigen Salzburgerinnen stieg der Anteil der noch bei den Eltern lebenden in den vergangenen Jahrzehnten um jeweils rund fünf Prozentpunkte auf 25,3 Prozent an.

Nur bei den 30-Jährigen und Älteren, von denen eine deutliche Minderheit noch nicht ausgezogen ist, ist keine Annäherung der Quoten von Männern und Frauen zu sehen. Nach wie vor sind die Anteile bei den Frauen weniger als halb so groß wie bei den Männern und erreichten bei den Frauen im Alter zwischen 30 und 34 im Jahr 2011 10,5 Prozent und bei den 35- bis 39-jährigen Frauen 4,4 Prozent.

Entwicklung bei den Frauen/Land Salzburg
Entwicklung bei den Frauen/Land Salzburg ©Entwicklung bei den Frauen/Land Salzburg

Über 80 Prozent wohnen mit 20 Jahren noch daheim

Für die Registerzählung 2011 liegen die Daten auch nach Einzeljahren vor. Demnach wohnten im Land Salzburg 82,4 Prozent der Männer und 71,8 Prozent der Frauen im Alter von 20 Jahren noch bei ihren Eltern. Bei den 25-Jährigen waren immerhin noch knapp mehr als die Hälfte der Männer (51,0 Prozent) beziehungsweise ein Drittel der Frauen (33,5 Prozent) nicht ausgezogen. Einen Anteil von weniger als 20 Prozent findet man bei den Salzburgerinnen ab einem Alter von 29 Jahren, bei den Salzburgern erst ab 33 Jahren.

 

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