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Hummer-Prozess: 15 Jahre Haft für Salzburger

Der Österreicher hat einen Polizisten überfahren
Der Österreicher hat einen Polizisten überfahren
Ein in Salzburg wohnender Kärnter sorgte 2012 für einen schauerlichen Fall: Er überrollte mit seinem Hummer in Ungarn einen Polizisten. Nun wurde er zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

15 Jahre Haft – dieses Urteil gegen einen 36-Jährigen Österreicher hat Richter Attila Joo am Donnerstag im südungarischen Szeged verkündet. Die Verteidigung hat gegen das Urteil berufen. Es ist nicht rechtskräftig.

Der gebürtige Kärntner soll 2012 einen Motorradpolizisten mit einem Hummer-Geländewagen überfahren haben. Nach Verkündung der Strafhöhe schilderte der Richter noch einmal die verhängnisvollen Ereignisse.

“Es tut mir Leid, ich war in Panik”

Bereits am Dienstag hatte Staatsanwalt Csaba Nagy eine Haftstrafe gefordert, und zwar im Zuchthaus, was einen verschärften Strafvollzug bedeutet. Verteidiger Janos Buza bat hingegen um eine milde Strafe.

In seinem Schlusswort bat der Angeklagte Richter Attila Joo, sich bei den im Gerichtssaal anwesenden Angehörigen des getöteten Polizisten entschuldigen zu dürfen. “Es tut mir sehr leid. Ich war in Panik, ich wollte es nicht. Verzeihen Sie mir.” Anschließend unterbrach der Richter die Verhandlung bis 10.00 Uhr und kündigte an, dann das Urteil zu verkünden.

Auf Polizisten losgefahren

Am 11. Oktober 2012 soll der zuletzt in Salzburg wohnhafte Österreicher seinen “Hummer” gezielt über die Fahrbahnmitte gelenkt und dabei beinahe einen Polizeiwagen touchiert. Das fasste der Beamte als Provokation auf, worauf er zwei Kollegen auf Motorrädern als Verstärkung anforderte. Diese verfolgten den 35-Jährigen, wobei ihn zunächst weder Blaulicht und Sirene noch auf seinen SUV abgegebene Schüsse zum Stoppen brachten. Als er endlich anhielt, soll er – so die Anklage – den rechts vor ihm positionierten Polizisten Imre K. vorsätzlich getötet haben, indem er auf diesen losfuhr.

Angeklagter sieht Unfall

Der Angeklagte bestreitet das und stellt das Geschehen als Unfall dar: Er sei “in Panik” aufs Gas gestiegen, nachdem ihm der zweite Motorradfahrer durchs geöffnete Seitenfenster Pfefferspray ins Gesicht gesprüht hätte. Ob dies tatsächlich eingesetzt wurde, ist strittig.

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