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Hunde im Unterricht sollen soziale Kompetenzen von Schülern fördern

Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek will mehr Hunde in Klassenzimmern einsetzen.
Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek will mehr Hunde in Klassenzimmern einsetzen. ©DPA (Sujet)
Derzeit werden regelmäßig rund 50 Schulhunde von Lehrern in Österreichs Klassenzimmern pädagogisch eingesetzt. Geht es nach Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), könnten es ruhig mehr werden, denn die Tiere sollen vor allem soziale Kompetenzen fördern.
Hunde in der Schule

Bei richtigem pädagogischem Einsatz verbessern Hunde das Klassenklima, heißt es in einer Publikation, die Heinisch-Hosek am Mittwoch gemeinsam mit Verhaltensforscher Kurt Kotrschal in der Volksschule Mattersburg, einem Einsatzort hundegestützter Pädagogik, vorgestellt hat.

Wie Kotrschal herausgefunden hat, werden “schwierige” Kinder durch den Einsatz von Hunden in Klassen weniger laut und sozial verträglicher. Ruhige Kinder gehen umgekehrt mehr aus sich heraus.

Schulhunde sollen soziale Kompetenzen fördern

Andere Studien belegen laut Broschüre gesteigerte Empathiefähigkeit und einen geringeren Stresspegel in verunsichernden Situationen bei Schülern, in deren Unterricht Hunde eingesetzt werden. Diese Wirkungen könnten “nur teilweise theoretisch erklärt werden”.

Angenommen werde, dass durch die Hunde im Klassenzimmer leichter und schneller eine sichere, angstfreie Atmosphäre und eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dem Schüler und dem Lehrer, der in einer neuen Rolle auftritt, hergestellt werden kann.

Leseförderung mit Hunden “besonders wirksam”

International auf dem Vormarsch – “weil besonders wirksam” – ist dem Ministerium zufolge Leseförderung mit Hunden. So nutzt das Programm R.E.A.D. (The Reading Education Assistance Dog) dabei “sehr erfolgreich” Stressreduktion und verbesserte Konzentrationsfähigkeit: Volksschüler mit Leseschwächen, die regelmäßig Hunden vorlesen, würden lauter lesen und signifikant ihre Lesefähigkeit verbessern.

Von den Schularten bietet sich vor allem die Volksschule mit ihren fixen Klassenlehrern für den regelmäßigen stundenweisen Einsatz von Hunden an, aber auch einige Sonderschulen und Neuen Mittelschulen (NMS) setzen laut Ministerium das Modell um.

Zusätzlich gibt es Vereine, bei denen externe geschulte Personen etwa im Rahmen von Projektunterricht ein- oder zweimal für einige Stunden mit Hunden ins Klassenzimmer kommen.

Ausbildung für “hundeführende” Lehrer

Die mit Experten aus Pädagogik, Schulpsychologie und Tierschutz erstellten Empfehlungen sollen Schulleitern, Lehrern, Schulaufsicht, Eltern und Schülern die Entscheidung erleichtern, ob sie den Einsatz von Schulhunden genehmigen bzw. unterstützen sollen. Basierend auf den Empfehlungen wurde außerdem von Lehrenden der Pädagogischen Hochschulen (PH) ein Curriculum für die Ausbildung von “hundeführenden” Lehrern entwickelt.

(APA/Red)

 

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