Weltweit sind es laut Schätzungen des UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR rund zwölf Millionen Menschen, teilte die Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen am Dienstag mit. Die Zahl der eingebürgerten Staatenlosen ist sehr klein, im Vorjahr waren es in Österreich nur 29 Personen. Die UNHCR plant für 2012 erstmals eine Analyse der Situation von Staatenlosen in Österreich.
Behörden entscheiden wer staatenlos ist
Staatenlos zu sein bedeutet nach internationaler Definition, dass kein Staat die Betroffenen aufgrund seines Rechtes als Staatsangehörige sieht. Die Gründe, warum jemand staatenlos ist, variieren. So verlieren Menschen ihre Staatsangehörigkeit etwa durch den Zusammenbruch von Staaten oder durch freiwilligen Verzicht. Unterschiedliche Definitionen oder Zählweisen führen allerdings zu unterschiedlichen Daten. Derzeit liege es oft im Ermessen von Behörden, ob jemand als staatenlos gilt oder nicht.
Weniger Staatenlose eingebürgert
Laut UNHCR-Schätzungen gibt es weltweit rund zwölf Millionen Staatenlose. Die Medien-Servicestelle weist darauf hin, dass aber auch die Daten für Österreich mit Vorsicht zu genießen seien. Das Innenministerium gab etwa für das Jahr 2011 464 Staatenlose und 164 Personen mit unbekannter Staatsangehörigkeit an, die eine Aufenthaltsberechtigung hatten. Die Statistik Austria zählte im selben Zeitraum 266 Personen mit unbekannter Nationalität, 9.465 mit ungeklärter Staatsangehörigkeit und 2.929 Staatenlose – insgesamt 12.660 Betroffene.
Laut Medien-Servicestelle ist die Zahl der eingebürgerten Staatenlosen in Österreich in den letzten Jahren deutlich gesunken. Waren es etwa im Jahr 2000 119 Personen, wurden im Vorjahr nur 29 Staatenlose Österreicher.
Ein Leben mit Einschränkungen
In der Praxis erschwere eine Staatenlosigkeit das Leben stark. In vielen Ländern dürfen diese nicht wählen, nicht heiraten, besitzen keine Reisedokumente und können ihre Kinder nicht registrieren. In Österreich leiten sich die Rechte vom jeweiligen Aufenthaltstitel ab.
(APA)