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Irmgard Griss: Alle Fakten zur ehemaligen Höchstrichterin

Bundespräsidentschaftskandidatin Griss im Fokus
Bundespräsidentschaftskandidatin Griss im Fokus ©APA/HANS KLAUS TECHT
Die ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Irmgard Griss, strebt nach dem höchsten Amt der Republik, nämlich jenem der Bundespräsidentin. Hier finden Sie mehr zur unabhängigen Hofburg-Anwärterin.
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Irmgard Griss – Ihr beruflicher Werdegang

Irmgard Griss wurde am 13. Oktober 1946 in Bösenbach in der Weststeiermark geboren und wuchs dort auf einem Bauernhof auf. Nach dem Besuch der Handelsakademie in Graz studierte sie dort zunächst Staatswissenschaften, wechselte schließlich zu Rechtswissenschaften. Nach dem erfolgreichen Abschluss konnte sie mithilfe eines Stipendiums 1974/75 ein Studienjahr in den USA an der Harvard Law School verbringen und dort auch das Studium als Master of Laws abschließen.

Nach ihrer Rückkehr nach Graz bewarb sich Griss in Wien als Rechtsanwaltsanwärterin und legte 1978 die Anwaltsprüfung ab, entschloss sich jedoch für den Beruf der Richterin. In den darauffolgenden Jahren  arbeitete Irmgard Griss am Bezirksgericht für Handelssachen Wien und wurde zur Richterin des Oberlandesgerichts, Richterin des Obersten Gerichtshofs sowie Mitglied des Obersten Patent- und Markensenats ernannt. Von 2007 bis zu Ihrer Pensionierung Ende 2011 arbeitete sie als erste Frau an der Spitze des Obersten Gerichtshofs (OGH). Als Präsidentin präsentierte Griss den lang im Schatten der zwei anderen Höchstgerichte gestandenen Gerichtshof mit neuem Selbstbewusstsein. Sie übte etwa geharnischte Kritik am Justiz-Sparpaket 2010 – und zum Abschied als Präsentin richtete Griss der Politik aus, dass endlich Strukturreformen statt Scheinsparmaßnahmen geboten wären.

Aus dem Ruhestand zur Hypo-Kommission

Die als konservativ und sich selbst als unabhängig deklarierte Hofburg-Anwärterin verdankte ihre Kandidatur letztlich aber dem ehemaligen Vizekanzler und Chef der ÖVP, Michael Spindelegger. Dieser holte die Juristin Ende März 2014 aus dem Ruhestand und machte sie zur Leiterin der Untersuchungskommission zur transparenten Aufklärung der Vorkommnisse rund um die Hypo Group Alpe-Adria. Der mit der Politik scharf ins Gericht gehende Bericht dieses Gremiums brachte ihr viel Renommee – zuletzt aber auch Kritik, weil sie die Arbeit der untersuchenden Parlamentarier abkanzelte und Unterlagen im Shredder landeten.

Irmgard Griss’ Chance als Bundespräsidentin

Im Obersten Gerichtshof selbst bemühte sich Griss, Abläufe und Infrastruktur, aber auch Motivation und Einbindung der Mitarbeiter zu verbessern. Dabei stellte sie auch so manche “Tradition” infrage, etwa mit ihrem Bemühen, die – meist wissenschaftlich-detailreiche ausgeführten – Urteile kürzer und besser verständlich zu machen. Ratschläge an die Politik hatte Griss schon früher parat, etwa als sie dieser beim Mietrecht Untätigkeit vorwarf und die Praxis kritisierte, es allen Recht machen zu wollen. Immer wieder kursierte ihr Name, wenn die ÖVP eine Justizministerin suchte.

Die Mutter zweier erwachsener Söhne ist mit dem Grazer Rechtsanwalt Gunter Griss verheiratet und wohnt mit ihrer Familie in der steirischen Landshauptstadt.

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(APA/Red)

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