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Italien investiert wieder kräftig in Kultur

Premier Renzi lässt 300 Mio. Euro springen
Premier Renzi lässt 300 Mio. Euro springen
Erstmals seit Jahren investiert Italien wieder kräftig in Kultur. Italiens Kulturminister Dario Franceschini hat am Montag ein dreijähriges Programm zur Finanzierung von 241 Restaurierungsprojekten angekündigt. Dafür macht die Regierung von Premier Matteo Renzi 300 Millionen Euro locker, berichtete der Minister. "Kultur rückt wieder in den Mittelpunkt der nationalen Politik", so Franceschini.


Finanziert werden unter andere Restaurierungsarbeiten in Venedig. 50 Millionen Euro werden für die Stärkung der Sicherheit in den Museen mit Alarmsystemen und Videoüberwachung zur Verfügung gestellt. 13 Millionen Euro dienen der Restaurierung des Palasts von Kaiser Nero “Domus Aurea”, sowie des Palazzo Venezia und des Theaters Valle in Rom, sowie der städtischen Mauern in Siena.

1,5 Millionen Euro werden der Restaurierung des Palazzo Ducale in Mantua dienen, das nach einem Erdbeben im Jahr 2012 beschädigt wurde. Leiter des Palazzo Ducale ist seit wenigen Wochen der Österreicher Peter Assmann, Ex-Leiter des Privatmuseums Angerlehner in Thalheim. 1,2 Millionen Euro stellt die Regierung der Restaurierung des Parks und des Museums von Schloss Miramare in Triest zur Verfügung. Zuletzt war es in Triest immer wieder zu Polemik wegen des heruntergewirtschafteten Zustands des Schlosses, einem Wahrzeichen der ehemaligen habsburgischen Hafenstadt, und seines Parks gekommen. Zwischen 1869 und 1896 hielt sich Kaiserin Elisabeth wiederholt in Miramare auf. Seit 1955 ist das Schloss als staatliches Museum für Besucher geöffnet.

Die italienische Regierung will nach Jahren der Einsparungen wieder mehr in Kultur investieren. Das Kulturministerium will unter anderem chronische Personalmängel beheben. So sollen 2016 Planposten für 500 Archäologen und Bibliothekare ausgeschrieben werden. Nachdem die Regierung in den vergangenen Krisenjahren stark den Rotstift angesetzt hat, will Premier Renzi jetzt wieder verstärkt in Kultur investieren. “Kultur ist Italiens Erdöl”, pflegt Renzi zu sagen.

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