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Italien sagt Babystrich den Kampf an

In Italien wächst die Sorge wegen der zunehmenden Zahl minderjähriger Ausländerinnen, die als Prosti-tuierte tätig sind. Um das Problem zu bekämpfen, will Innenminister Giuliano Amato streng vorgehen:

Kunden von minderjährigen Straßenprostituierten sollen künftig der Vergewaltigung beschuldigt werden. „Nicht nur die Menschenhändler, sondern auch die Kunden der minderjährigen Prostituierten müssen strengstens verfolgt werden“, meinte Amato laut Medienberichten vom Freitag.

Auch der römische Polizeichef Achille Serra hatte kürzlich vor dem Problem des Kinderstrichs gewarnt. „In Rom sieht man Minderjährige, die sich mit Puppen in der Hand prostituieren. Das kann man nicht mehr ertragen. Sex mit Minderjährigen ist ein schweres Verbrechen“, so Serra. Die Mädchen stammen mehrheitlich aus Rumänien und Albanien. Die Polizei ertappte in den vergangenen Monaten sogar Siebenjährige auf dem Strich. Eine minderjährige Prostituierte kann bis zu 20.000 Euro im Monat verdienen.

Bordelle wurden 1958 in Italien verboten. Heute ist die Mehrheit der Italiener dafür, die Freudenhäuser wieder zu öffnen. Neun Millionen Italiener gehen laut Studien regelmäßig oder fallweise zu Prostituierten.

Auch Buben werden immer häufiger zur homosexuellen Prostitution ausgenutzt, und zwar hauptsächlich in Lokalen und Privatwohnungen. Vor allem junge Albaner, Nigerianer, Südamerikaner und Osteuropäer werden auf diese Art ausgebeutet. Im Steigen begriffen ist die Zahl minderjährigen Chinesinnen, die von brutalen Zuhältern in Bordellen dazu gezwungen werden, ihren Körper zu verkaufen, berichtete die Polizei.

Der Straßenstrich wird vor allem von kriminellen Organisationen kontrolliert. In Italien gibt es nach Schätzungen des Innenministeriums zirka 70.000 Prostituierte, die einen Jahresumsatz von 26 Milliarden Euro erwirtschaften. 80 Prozent der Kunden fordern Geschlechtsverkehr ohne Kondome. Zwölf Prozent der Prostituierten sind HIV-positiv.

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