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Jugendsprache: Großteil der Österreicher kennt aktuelle Modewörter nicht

Jugendsprache: Wenn junge Leute sich unterhalten, können viele Österreicher nicht folgen
Jugendsprache: Wenn junge Leute sich unterhalten, können viele Österreicher nicht folgen ©Bilderbox (Sujet)
"Abschnitzeln", "urkeksi" und "endlaser" - für die meisten Österreicher ist Jugendsprache eine Fremdsprache. Was sich hinter diesen und vielen anderen Begriffen verbirgt, ist Menschen, die nicht gerade der Zielgruppe angehören, oft ein Rätsel, wie eine aktuelle Umfrage ergibt.

Aktuelle Modewörter und Ausdrücke der Jugendsprache zeitigen oftmals fragende Gesichter. Zur “Goldenen Möwe” essen zu gehen findet die Jugend zum “Abschnitzeln”, “urkeksi” und “endlaser” – vor allem ohne jemanden dafür “anzuweinen”. Perfekt ist es dann noch, wenn das Essen nicht in der “Schneekettn” hängen bleibt, sonst gehen sie schnell “enrage”. Alles klar?

Studie über Jugendsprache

Eine aktuelle Onlinestudie der GfK Austria Sozial- und Organisationsforschung beschäftigt sich mit Jugendwörtern – welche allerdings ein Großteil der Bevölkerung (62 Prozent) noch nie bewusst bei Jugendlichen gehört hat. Für die Umfrage wurden von 25. April bis 9. Mai 2012 insgesamt 2.000 Österreicher ab 15 Jahren online befragt.

21 Prozent der Österreicher haben bei Jugendlichen den Ausdruck “Schneekettn” schon einmal gehört, 16 Prozent das Wort “anweinen”. Weiter unten auf der Bekanntheitsskala stehen Ausdrücke wie “urkeksi”, “abschnitzeln” und “endlaser”. “Enrage” und “Goldene Möwe” sind am wenigsten bekannt.

Das bedeuten die Modewörter

Doch was ist mit diesen Ausdrücken gemeint? “Schneekettn” bezeichnen die Zahnspange. Der Begriff “anweinen” wird vom Großteil der Bevölkerung fälschlicher Weise als jammern interpretiert, bedeutet aber um etwas bitten. Jugendliche, die sich “abschnitzeln”, freuen sich. “Urkeksi” heißt nett, toll und “endlaser” bedeutet cool. Mit “enrage” wiederum ist wütend werden gemeint. Der Ausdruck “Goldene Möwe” ist ein Synonym für McDonald’s.

“Mit diesen Wortbeispielen lässt sich sehr gut erkennen, wie wandelbar und lebendig Sprache sein kann, auch wenn man nicht sofort versteht, was überhaupt gemeint ist und somit enormen Interpretationsspielraum hat, der oft auch zu Missverständnissen führt”, so GfK-Sozialforscherin Ulrike Lavrencic über die Jugendsprache.

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