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Justin Timberlake live in Wien: Mit viel Liebe, Beats und hohen Tönen

Konzert mit viel Gefühl: Justin Timberlake live.
Konzert mit viel Gefühl: Justin Timberlake live. ©Vienna.at/Alexander Blach
Der Mann nimmt "I'm bringing sexy back" wörtlich: Am Mittwochabend feierte Justin Timberlake bei seinem Konzert in Wien eine ausgelassene Pop-Party mit seinen Fans in der Stadthalle.
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Wer am Mittwoch Abend bei dem Konzert stehen musste, wird sich wohl die kühleren Temperaturen des Vormonats zurückgewünscht haben: Zwar nicht ausverkauft, aber zum Bersten voll zeigte sich die Wiener Stadthalle – und auch drückend schwül, wie die Hauptperson des Abends ebenfalls befand: „Wien, es ist hier zwar verdammt heiß hier – aber seid ihr bereit für eine Party?” machte Justin Timberlake gleich ohne viel Kompromiss Stimmung.

Und ja, Wien war bereit, wie schon nach dem ersten Song „Pusher Love Girl” von seinem aktuellen Album „The 20/20 Experience” klar wurde, als Justin Timberlake minutenlang ohrenbetäubend angekreischt wird – ohne viel Zutun. Aber er ist eben Justin Timberlake, und der Mann versteht es, sich in Szene zu setzen.

Justin Timberlake mit vollem Körpereinsatz

Ganz der Entertainer und Charmeur, verlangt er bei diesem Konzert nicht nur der jubelnden Masse diszipliniert-partytaugliches Mitshaken ab, auch der Popstar selbst liefert tänzerisch eine mitreißende Performance auf der Bühne – ohne je auf Playback zurückzugreifen. Die Schritte sitzen perfekt, die hohen Töne (und davon gibt es bei Justin bekanntlich nicht wenige) werden punktgenau getroffen, alles perfekt einstudiert, aber trotzdem smooth. Was die Show trotz offensichtlicher Durchchoreographie die sympathische Note verleiht: Man sieht Justin Timberlake an, dass er wohl den allermeisten Spaß dabei hat. Begleitet wird er von der Band The Tennessee Kids sowie einer hervorragenden Crew von Backgroundtänzern, die den Chef und die Beats gekonnt ins beste Licht rücken.

Dazu versprüht der Popstar flirtenderweise seinen berühmt-berüchtigten Buben-Charme – auch noch mit seinen 33 Jahren. „Wien, wisst ihr wann ich das letzte Mal hier bei euch war – am 4. Juni 2007, also auf den Tag genau vor sieben Jahren. Wir sind alle ein bisschen älter geworden. Aber bei euch sieht das verdammt gut aus!”

Bewegte und bewegliche Bühnenshow

Auch wenn die Halle sich nahezu non-stop mitreißen lässt, sind es vor allem die bekannteren Timberlake-Hits, die auch die letzten Sitzplatzränge aus den Sesseln heben. Neue Songs wie „Tunnel Vision”, „Let The Groove Get In” oder „That Girl” verfehlen live zwar nicht ihre Wirkung, richtige Euphorie lösen aber erst Dancefloor-Kracher wie „Rock Your Body”, „Cry Me A River” oder „ Señorita” aus.

Gut 30 Songs gab es bei diesem Konzert zu hören – inklusive einer zehnminütigen Verschnaufpause in der Mitte des Sets. Von Müdigkeit war danach aber keine Spur, auch in Sachen Show nicht: Kurzerhand wurde ein Teil der Bühne brückenartig meterhoch über die Köpfe der Menge gehoben und durch die ganze Halle gefahren – mitsamt Justin Timberlake und Tanz-Crew oben drauf. Crowdsurfing im ganz großen Stil. Schwindelfrei wurde in luftiger Höhe weiter getanzt und performt, nicht aber, ohne einen kleinen Toast auf „die wunderbaren verrückten Leute in Österreich – Prost!” einzustreuen.

Zweieinhalbstündiges Konzert in Wien

Ob mit uriger Tennessee-Gitarren-Stimmung (ein kleiner Tribut an seine Heimat) oder bei den lauten, allerletzten Beats der Zugabenummern „Suit & Tie” „SexyBack” und „Mirrors” – weder Tanzlaune noch Gekreische rissen bei diesem gut zweieinhalbstündigen Gig ab.

Solider Party-Pop mit gekonnter Show: Justin Timberlake, einst das niedliche Boyband-Babyface von ‘N Sync, hat sich zum professionellen Vollblutentertainer gemausert – der trotzdem nicht den Spaß an der Sache verloren hat. „Haben wir hier eine Party, oder was? Ich liebe euch auch – euch alle!” Ist doch eine schöne Sache, wenn Gefühle beidseitig sind.

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