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Keine Camper mehr: Apple hat genug von Kundenschlangen vor den Stores

Will man bei Apple nicht mehr sehen: Lange Schlangen vor den Geschäften.
Will man bei Apple nicht mehr sehen: Lange Schlangen vor den Geschäften. ©AP
Es ist ein gewohntes Bild: Sobald Apple ein neues Gadget wie das iPhone in den Verkauf bringt, bilden sich vor den Filialen lange Schlangen. Einem internen Apple-Memo zufolge soll damit jetzt Schluss sein.
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Es gehört dazu wie das “one more thing…” bei der Präsentation: Zum Verkaufsstart des jeweils neuesten Mitglieds der Apple-Familie bilden sich vor den Apple Stores lange Schlangen von Kaufwilligen, die das Objekt der Begierde unbedingt als einer der Ersten in Händen halten wollen. Stundenlanges Ausharren mit Camping-Ausrüstung auf dem Gehsteig ist da keine Seltenheit.

Vor dem Verkaufsstart des iPhone 6 in Kalifornien.
Vor dem Verkaufsstart des iPhone 6 in Kalifornien. ©Vor dem Verkaufsstart des iPhone 6 in Kalifornien… (AP)

Apple will keine Schlangen vor den Geschäften mehr

Das soll in Zukunft nicht mehr vorkommen, und zwar aus Image-Gründen. Das geht aus einem internen Memo von Neo-Apple-Managerin Angela Ahrendts hervor, das von “Business Insider” veröffentlicht wurde.

Anschauen ja, aber kaufen im Internet

Stattdessen sollen die Mitarbeiter im Store die Kunden in Zukunft explizit darauf hinweisen, dass der Kauf im Onlineshop über das Internet die bequemste Variante sei. Die neue Apple Watch wird etwa in Großbritannien nur online verkauft. In den Shops gibt es nur noch Ausstellungsstücke hinter Glas – berühren nach vorheriger Terminvereinbarung möglich.

Das gleiche gilt auch für das neue MacBook. In den USA hingegen sollen die neuesten Geräte zwar auch im Geschäft erhältlich sein, allerdings nicht ohne den ausdrücklichen Hinweis auf den Shop im Internet.

Über den Hintergrund hält sich Apple bedeckt und hat sich bislang nicht öffentlich geäußert. Jedoch kommen wohl nur zwei Varianten in die engere Auswahl, die beide auf das Image der Marke hinauslaufen.

Auch diese Menschen warteten darauf, ein iPhone 6 kaufen zu können. (AP)
Auch diese Menschen warteten darauf, ein iPhone 6 kaufen zu können. (AP) ©Auch diese Menschen warteten darauf, ein iPhone 6 kaufen zu können. (AP)

Schlecht für das Image der Marke?

Zum einen kam es beim Start des iPhone 6 im vergangenen September sehr schnell zu Lieferengpässen. Sind diese zwar nichts neues und wurden stets auch als Marketingtrick interpretiert, um eine extrem hohe Nachfrage zu simulieren, so waren die Schwierigkeiten beim iPhone 6 derart groß, dass noch Wochen später im Dezember die Hälfte aller Nachfragen in den Geschäften nicht erfüllt werden konnten.

Bestellen die Kunden hingegen online, bekommen sie einen voraussichtlichen Liefertermin und ersparen sich die Enttäuschung, den Weg ins Geschäft umsonst gemacht zu haben. Apple auf der anderen Seite erspart sich schlechte Publicity und die Kosten für Distribution und Lagerhaltung.

Apple will Luxusmarke bleiben

Auch die zweite Variante deutet auf das Markenimage: Die langen Schlangen der “iSheeps” vor den Geschäften zogen stets Spott und Häme im Netz auf sich. Auch Konkurrent Samsung machte sich in mehr als einem Werbespot für die eigenen Produkte darüber lustig.

Darüber hinaus passt das Bild der anstehenden Kunden aus allen Gesellschaftsschichten so überhaupt nicht zum Bild der Luxusmarke, das Apple von sich hat. Denn Angela Ahrendts wurde vor allem aus einem Grund vom hochpreisigen Modelabel “Burberry” abgeworben: um die Apple-Produkte noch stärker im gehobenen Segment anzusiedeln. (red)

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