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Keine Happy Ends in Krimis für Haas und Paszek in Gastein

Haas verlor bei Break-Orgie
Haas verlor bei Break-Orgie
Wie sich die Bilder doch gleichen. Mit Barbara Haas (WTA-307.) und Tamira Paszek (242.) haben beide Österreicherinnen am Dienstag bei dem mit 250.000 Dollar dotiertem WTA-Turnier "Nürnberger Gastein Ladies" nach einem Drei-Satz-Krimi den Einzug in die zweite Runde hauchdünn verpasst. Die beiden spielten ebenso wie Patricia Mayr-Achleitner am Mittwoch mit einer Wildcard.

Sowohl Haas verhaute den ersten Satz gegen die Rumänin Andreea Mitu (72.) total, als auch Paszek gegen die als Nummer drei gesetzte Italienerin Karin Knapp (43). Dabei kam es zu einer fast unglaublichen Duplizität der Ereignisse: Beide kämpften sich im zweiten Durchgang zurück, hatten dann im dritten bei 5:4 Matchbälle und bei gleichem Stand riss auch bei beiden eine Saite (!). Die Matchbälle wurden vergeben und die Niederlagen kamen im Tiebreak. Haas verlor nach 2:58 Stunden gegen Mitu 1:6,7:6(5),6:7(5), Paszek gegen Knapp nach 2:32 Stunden 0:6,7:6(5),6:7(6).

“Ich habe gedacht, ich spinn’, so etwas kann es nicht geben. Ich habe im ersten Satz ja keinen Ball getroffen”, bekannte Paszek nach dem Match. “Im zweiten war ich schon drei Matchbälle hinten und habe mich zurückgekämpft”, analysierte die 25-Jährige. “Im dritten war ich dann voll da, war im Kopf präsent und habe solide gespielt. Bei den drei Matchbällen, die ich hatte, kann ich mir nichts vorwerfen. Letztlich waren nur ein oder zwei Bälle entscheidend.”

Paszek trotz Niederlage zufrieden

Paszek, die vom Oktober des Vorjahres bis April 2015 verletzungsbedingt keine Turniere bestreiten konnte und im Ranking weit zurückfiel, zeigte sich stolz über ihre kämpferische Leistung. “Ich sehe auch, dass ich mit einer Top-50-Spielerin wieder auf Augenhöhe bin, das gibt mir für die Zukunft viel Auftrieb. Die Resultate werden schon noch kommen”, bekannte sie, der das Ausscheiden in Bad Gastein sichtlich wehtat: “Der Sieg heute wäre einer der emotionalsten meiner Karriere gewesen.”

Jetzt hofft Paszek noch auf den Doppelbewerb, in dem sie mit der Deutschen Annika Beck antreten wird. “Ich will so lange wie möglich im Turnier bleiben”, wünscht sich die Dornbirnerin. Dann geht es auf die US-Tour, wo sie zumindest mit ihrem “protected ranking” in der Qualifikation spielen kann. Das Hallen-Turnier in Linz ist ebenso dick in ihrem Turnierplan angestrichen.

Haas  mit knapper Niederlage

Für die erst 19-jährige Haas schien nach 30 Minuten der Auftritt schon fast beendet. Da verlor sie den ersten Satz mit 1:6 ohne auch nur einen einzigen Aufschlag durchzubringen. Nur kurz später lag sie auch im zweiten Durchgang 0:2 zurück. “Dabei fühlte ich mich erstmals bereit für ein WTA-Turnier. Ich ging auf den Platz, um Spaß zu haben”, erzählte sie später. “Diese eineinhalb Sätze waren eine Katastrophe. Ich war einfach zu schüchtern.”

Doch Haas gab in einem von von Breaks und Rebreaks geprägten Spiel in der Folge nicht auf. Erst zum 5:5 im zweiten Satz brachte die Österreicherin erstmals ihren Aufschlag durch, ein Knackpunkt. Das Tiebreak entschied sie für sich. “Der dritte Satz dann war aber natürlich auch Glück, weil ich zwei Matchbälle zuvor abwehren konnte.”

Im entscheidenden Durchgang war dann das Momentum kurz auf der Seite von Haas. Beim Stand von 5:4 hatte die Oberösterreicherin zwei Matchbälle. “Beim ersten hatte ich keine Chance. Den zweiten habe ich verschlagen, das war klar ein Fehler von mir”, gestand Haas. Und auch im Tiebreak hatte sie die große Chance auf das 4:1, doch die Auflage dazu verhaute sie. “Das war der Knackpunkt. Die große Routine von Mitu (heuer in Paris im Achtelfinale, Anm.) machte sich dann bezahlt”, wusste Haas. Das Tiebreak verlor sie 5:7.

Nach 2:58 Stunden war bei der zierlichen Oberösterreicherin die Enttäuschung klar zu spüren, sie wusste aber auch: “Später wird sicher die Freude über meine Leistung überwiegen”, gestand Haas und zog doch einige Erkenntnisse aus der Niederlage: “Ich muss meinen Return verbessern und von Beginn an aktiv zu spielen.” Haas, die zu Saisonbeginn verletzt war, will nun auf Challenger-Ebene Punkte sammeln. “In zwei, drei Jahren will ich auf der WTA-Tour fix sein”, hat sie große Ziele.

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