Klar Schiff für den Sommer

Uwe Biatel führt in dritter Generation eine der ältesten Werften in Familienbesitz am Bodensee. Er ist für etwa 80 werfteigene Boote und weitere 50 Boote aus anderen Werften ohne eigenen Kran zum Einwassern verantwortlich. “Über die Wintermonate werden die Schäden des letzten Sommers in der Werft repariert”, erklärt der Bootsbaumeister: “Die Schiffe werden auf den neuesten Stand gebracht und gereinigt, damit sie wieder glänzen und wie neu aussehen.”

Mond spielt wichtige Rolle beim Einwassern

In Vorarlberg wird beim Einwassern von Booten besonderer Wert auf die Mondphase gelegt. “Holzboote trocknen über den Winter aus und sind dann nicht mehr ganz dicht”, weiß Uwe Biatel aus Erfahrung und erklärt weiter: “Damit die Boote wieder dicht werden, haben unsere Vorfahren beim Einwassern immer auf den richtigen Mond geachtet.” Der Zeitraum zwischen südlicher (Mond geht über sich) und nördlicher (Mond geht unter sich) Mondwende sei besonders gut geeignet. “Vor allem in Kombination mit den sogenannten Horn-Sternzeichen wie Widder und Steinbock sind die Holzboote schneller dicht geworden, weil das Holz besser Wasser aufnehmen kann, aufquillt und sich die Planken dadurch schneller schließen und wieder abdichten”, so Bootsbaumeister Biatel. Ob ein Holzboot dadurch wirklich schneller und besser abdichtet, lässt sich wissenschaftlich nur schwer belegen. “Es wurde von Generation zu Generation überliefert, dass Holz trockener ist, wenn es bei richtigem Mond und Sternzeichen eingelagert wird”, begründet Uwe Biatel: “Der Mond spielt also eine wichtige Rolle.”