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Kodaline live in der Arena Wien: Große Hoffnungen besingen

Kodaline gastierten in der Arena Wien.
Kodaline gastierten in der Arena Wien. ©Dave Ma
Besuch aus Dublin: Am Sonntagabend gastierte die Band Kodaline erstmals live in Österreich. Bei ihrem ausverkauften Konzert in Wien bewies das irische Quartett, dass romantisch-gefühlvolle Musik auch in unserer hektisch-hippen Gegenwart nach wie vor Hochsaison hat.

Da muss man doch neidlos zugeben: Hut ab. Gleich beim allerersten Konzert in Österreich die Arena Wien ausverkauft zu bekommen, gelingt schließlich nicht jedem Act. Dass Kodaline von ihren Fans hierzulande bereits sehnsüchtig erwartet wurden, zeigte wohl dieser Run auf die Tickets – und ebenso die Tatsache, dass das Publikum am Sonntagabend nahezu jeden Song mit Frontmann Steve Garrigan laut mitsingen kann. „Ihr macht das ja besser als ich, wollt ihr nicht gleich in die Band einsteigen?“, lacht der blonde Sänger, was mit viel Jubel und einem erheblichen Kreisch-Pegel beantwortet wird.

Dass die vier Jungs aus Dublin aber nicht nur schnuckelig anzuschauen sind, sondern vor allem als technisch versierte Musiker überzeugen, bewies die Show allemal. Das Zusammenspiel zwischen Steven Garrigan, Mark Prendergast, Jason Boland und Vinny May funktioniert nicht nur reibungslos, es erzeugt auch eine träumerisch-schöne Atmosphäre, die vom Klangbild her fast schon an Coldplay in ihren ganz frühen Anfängen erinnert.

Die ganze Arena Wien sang mit Kodaline

Zeigte sich Garrigan gesanglich bei den ersten Songs „Ready“ oder „Love Like This“ vielleicht noch etwas zurückhaltend, entlädt er das volle Potenzial seines Stimmumfangs im Laufe des Konzerts immer mehr – und Klavier spielen kann der Mann auch noch! Da geht sogar manches leuchtende Smartphone langsam wieder herunter, man schließt einfach die Augen und genießt die simple, aber hinreißende Wirkung von Klavier und Gesang.

Kodaline mischen ältere Songs mit neuen Nummern aus ihrem aktuellen Album „Coming Up For Air“. Der eine oder andere Konzertbesucher wischt sich bei „Lost“ oder „The One“ verstohlen eine Träne aus den Augenwinkeln, bei „High Hopes“ stimmt die ganze Arena aus vollem Halse mit ein. „Manchmal fahren wir in eine Stadt und sind uns nicht sicher, ob die Leute überhaupt auftauchen werden. Aber ihr seid alle hier – wenn ihr wüsstet, wie überwältigend das ist,“ bedankt sich ein sichtlich gerührter Garrigan, der ein Wiedersehen im nächsten Jahr verspricht.

Manchmal reicht einfach ein bisschen Gefühl

Würde man die Musik von Kodaline wahllos unter jeden romantischen Film legen, sie würde wohl stets nahtlos dazu passen. Es geht um die richtig großen Gefühle und Hoffnungen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. „Love Will Set You Free“ – klingt banal und ein bisschen abgedroschen, aber andererseits: Warum nicht auch einfach mal daran glauben? Es schadet in unserer heutigen Zeit wohl nicht, ab und an daran erinnert zu werden.

Man könnte meinen, die Arena sieht das auch so, als Kodaline die Fans schließlich mit „Honest“ und „All I Want“ verträumt und ein wenig nachdenklich nachhause schicken. Eines ist wohl sicher: Bei ihrem nächsten Österreich-Konzert wird das irische Quartett hierzulande wohl längst kein Geheimtipp mehr sein.

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