Der bisher unbescholtene Angeklagte war geständig, Suchtmittel transportiert zu haben. Er habe aber gedacht, es handle sich um Marihuana, lautete seine abschwächende Verantwortung vor dem Schöffensenat. Dazu sagten heute als Zeugen ein ermittelnder Polizeibeamter und der damals zur Befragung beigezogene Dolmetscher aus, dass es eindeutig um Kokain gegangen sei. Das sei dem Angeklagten auch bewusst gewesen, betonte der Staatsanwalt.
20 Monate Haft für Drogenschmuggel von Dubai nach Wien
Das bei der Kontrolle am Airport entdeckte Kokain befand sich in Kapseln, die in Zuckerlpapier eingepackt waren. Es waren 84 “Bonbons”, die der Mann im Handgepäck hatte – in Summe mehr als 1.200 Gramm Kokain mit einer Reinsubstanz von rund 530 Gramm. “Das ist kein Profi”, verwies der Verteidiger darauf, dass die Bodypacks von Schmugglern normalerweise geschluckt würden. Außerdem seien die Drogen nicht zu Konsumenten gelangt, sah der Anwalt mildernde Gründe.
Bei einem Strafrahmen von einem bis 15 Jahre blieb der Schöffensenat mit 20 Monaten im unteren Bereich, erläuterte Richterin Monika Zbiral zum Urteil. Die Verantwortung, dass es sich um Cannabis handelte, sei nicht glaubwürdig gewesen. Das ergebe sich schon aus der Art der Verpackung und auch der Tatsache, dass für einen solchen Transport keine 1.500 Euro gezahlt würden. Diese Summe hätte der Nigerianer seinen Angaben zufolge von seinem Kontaktmann erhalten sollen, wozu es aber nicht mehr kam.
Freigesprochen wurde der 47-Jährige, der jahrelang in Griechenland gelebt hatte, vom Vorwurf, bereits am 4. April auf einem Flug von Dubai nach Wien derart Drogen geschmuggelt zu haben. Dafür gab es laut dem Gericht keine Beweise.
(apa/red)