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Kristoffersen-Sieg im Kitzbühel-Slalom - 3/100 vor Hirscher

Dopfer im ersten Durchgang voran
Dopfer im ersten Durchgang voran
Österreichs Skiteam ist ein Sieg bei den Hahnenkammrennen in Kitzbühel verwehrt geblieben. Zum Abschluss erreichte Marcel Hirscher am Sonntag den zweiten Slalomrang, geschlagen nur um 3/100 Sekunden vom Norweger Henrik Kristoffersen, Dritter wurde der Deutsche Fritz Dopfer (+0,45). Mit Christian Hirschbühl auf Platz sieben und Marco Schwarz auf neun zeigten zwei junge ÖSV-Läufer auf.
Der Kitz-Slalom im Liveticker


“Es ist unglaublich, vielleicht der coolste Sieg in meinem Leben”, jubelte Kristoffersen nach seinem fünften Saisonsieg, die er alle im Slalom eingefahren hat. Der 21-Jährige gewann nun en suite die Klassiker in Adelboden, Wengen und Kitzbühel. Kristofferen lag zur Halbzeit nur an zwölfter Stelle (0,49 hinter Hirscher), mit Laufbestzeit schloss er seinen ersten Triumph auf dem Ganslernhang und insgesamt neunten Weltcup-Sieg ab.

Im Gesamt-Weltcup hat Hirscher vor dem Night Race am Dienstag in Schladming damit nur noch 27 Punkte Rückstand auf den Norweger Aksel Lund Svindal, für den die Saison nach den in der Abfahrt erlittenen Knieverletzungen aber vorzeitig beendet ist. 118 Zähler hinter dem auf die fünfte große Kristallkugel in Folge losgehenden Hirscher lauert Kristoffersen. Im Slalom-Weltcup führt der Norweger 160 Punkte vor dem österreichischen Skistar.

Im ersten Durchgang waren die Athleten nach einem Abflug des Italieners Giuliano Razzoli auf der gnadenlosen Eispiste gewarnt gewesen. Dass gleich der erste Läufer mit dem Hubschrauber abtransportiert werden musste, ließ die von den schweren Stürzen in der Abfahrt leidgeprüften Skifans erschaudern. Beim Olympiasieger von 2010 besteht Verdacht auf Kreuzbandriss im linken Knie.

Hirscher brachte eine durchwachsene Fahrt ins Ziel, bei der ominösen Welle gleich zu Beginn hatte es ihn ausgehoben, später brach sein rechter Stock. Der Rückstand von 34/100 Sekunden als Vierter auf Halbzeitleader Dopfer hielt sich aber in Grenzen.

“Ich bin super happy, das war ein hartes Stück Arbeit. Henrik ist in einer unbestechlichen Form, aber schon langsam reicht es mit den Hundertsteln”, sagte Hirscher, der erleichtert war, nach den Ausfällen im Spezialslalom von Wengen und Kombislalom von Kitzbühel wieder ins Ziel gekommen zu sein.

Christian Hirschbühl zeigte mit Startnummer 59 auf und errang als Siebenter seine ersten Slalom-Weltcuppunkte. “Das war an der Zeit, ich bin sehr zufrieden. Als ich die Leute gehört habe, hat mich das noch einmal extra angespornt”, sagte der 25-jährige Vorarlberger. “Ich habe das Herz in die Hand genommen, und es war recht gut da herunter.”

Auf dem bravourösen dritten Halbzeitrang lag Schwarz, der mit den “brutalen Wellen” gut zurechtgekommen war. “Daheim zu fahren, ist schon was ganz Cooles”, sagte der 20-jährige Kärntner, den 60 Leute aus der Heimat live am Ganslernhang anfeuerten. Im Finale patzte er und fiel auf den neunten Platz zurück, was nach dem dritten Rang im Madonna-Slalom im Dezember aber das zweitbeste Karriereergebnis bedeutete.

“Die Schneid hat es mir im zweiten nicht abgekauft, ich habe einen blöden Fehler gemacht, wo es bergauf gegangen ist. Da habe ich ein besseres Resultat verspielt. Es ist brutal geil, hier zu fahren”, meinte Schwarz dennoch zufrieden.

Kein Resultat gab es für den Halbzeitsiebenten Manuel Feller, der im ersten Lauf “nicht komplett am Limit” gefahren war, weil dies bei den “giftigen Wellen” nicht möglich gewesen sei. Von der “unglaublichen Stimmung” ließ er sich anstecken. “Am Start habe ich meine Taktik noch nicht ganz gewusst, doch beim ersten Tor habe ich die Leute gehört, und mir gesagt, scheiß drauf, jetzt geht’s dahin”, sagte der Tiroler.

Für das Finale gab es dann nur noch “volle Attacke”, Feller stieg sich jedoch selbst auf den Ski und schied aus. “Es gibt nur ein Wort dafür, das ist scheiße. Die Enttäuschung ist riesengroß, vor allem, dass das in Kitzbühel passiert. Aber ich werde noch viele Hahnenkammrennen fahren. Ich weiß, dass ich schnell bin, aber ich will die Ergebnisse auch mal ins Ziel bringen”, betonte das Supertalent.

Michael Matt verpasste als 34. die Teilnahme am zweiten Durchgang, Dominik Raschner, Reinfried Herbst und Marc Digruber schieden aus, Wolfgang Hörl wurde disqualifiziert.

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