Weil er nach langen Jahren als Zivilpolizist nun wieder zurück in den Dienst in Uniform wechseln soll, ist ein 33-jähriger Wiener in einer höchst unangenehmen Situation: Sein Vorgesetzter verlangt, dass er sich von seinem stolze 32 Zentimeter langen Bart trennen muss.
Eine Karriere bei der Wiener Polizei
Der 33-Jährige schilderte gegenüber VIENNA.at seinen Werdegang bei der Exekutive: Der gebürtige Wiener ist bereits seit 2007 bei der Polizei tätig und versah seinen Dienst anfangs noch in Salzburg, seit 2010 ist er in der Bundeshauptstadt beschäftigt. Bis August 2013 war er hier als Streifenpolizist im Einsatz, im September desselben Jahres wechselte er zur Fremdenpolizei und versieht seither seinen Dienst in Zivil. Der Polizist ist höchst erfolgreich in seinem Job, hat im Zuge seiner Tätigkeit bereits Leben gerettet. Er erhielt mehrere Belobigungen und war unter anderem auch bei einer Schießerei in Wien-Penzing dabei, im Zuge derer im Juli 2016 ein Polizeibeamter starb.
Preisgekrönter Bart muss wegen Uniform-Verordnung ab
Nach nahezu vier Jahren in Zivil soll der Wiener nun wieder Uniform tragen müssen, was den Bartträger vor ein großes persönliches Problem stellt. Laut der Polizeiuniformtrageverordnung ist es nämlich Vorgabe, dass ein etwaiger Bart die Uniform nicht verdecken darf.
“Jetzt muss ich meinen Vizeweltmeister-Bart kürzen, ein Hochbinden wird von meinem Offizier nicht gestattet. Ich bin verzweifelt! Mein Bart bedeutet für mich mehr als nur Haare im Gesicht,” so der Wiener mit dem Spitznamen “Psychobeard”. Denn sein Bart wurde tatsächlich bereits in einschlägigen Wettbewerben mit Preisen ausgezeichnet: 2015 wurde er Vize-Weltmeister in der Kategorie “Vollbart naturale”, 2016 internationaler österreichischer Meister und seit dem Vorjahr trägt er auch den Titel “Schönster Bart Belgrads”.
Drohende Strafen für Wiener Polizisten mit Bart
Sein nächstes Ziel wäre die Teilnahme an der 1. Internationalen Französischen Bartmeisterschaft am 30. April 2017. Hat sein Vorgesetzter kein Einsehen, ist es mit dem Ruhm der 33-jährigen Szene-Größe jedoch bald vorbei. “Sollte ich die Weisung meines Offiziers nicht befolgen, bekomme ich ein Disziplinarverfahren. Da droht mir eine Geldstrafe bis zu mehreren Monatsgehältern oder gar die Entlassung,” klagt der Bartträger. “Es ist unerträglich, dieser Willkür ausgesetzt zu sein!”
Die letzte Hoffnung des prachtbärtigen Polizisten: eine Versetzung innerhalb der Polizei auf eine Stelle, bei der er weiterhin keine Uniform tragen muss und seinem Bart kein Haar gekrümmt wird.
(DHE)