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Landtagswahl: Die Salzburger Spitzenkandidaten im Porträt

Das sind die Spitzenkandidaten für die Salzburger Landtagswahl 2013.
Das sind die Spitzenkandidaten für die Salzburger Landtagswahl 2013. ©APA
Am 5. Mai 2013 werden insgesamt sieben Listen zur Salzburger Landtagswahl zur Auswahl stehen: Die vier bereits im Landesparlament vertretenen Parteien - SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grüne -, die KPÖ sowie das Team Stronach und die Piraten.
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Bis Mittwoch, 13.00 Uhr, müssen die Wahlvorschläge samt Unterstützungserklärungen eingereicht werden. Von den sieben Spitzenkandidaten sind drei altbekannt, Gabi Burgstaller (S), Wilfried Haslauer (V) und Karl Schnell (F). Für diesen Urnengang haben diese drei für den Fall des Wahlverlusts den Rücktritt angekündigt.

Landtagwahl in Salzburg: Die Spitzenkandidaten

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller führt die SPÖ zum dritten Mal in eine Landtagswahl. Während sie bei ihrem ersten Antreten 2004 einen fulminanten Wahlsieg einfuhr, konnte sie fünf Jahre später nur mehr einen Vorsprung von einem Mandat vor der ÖVP durch die Ziellinie retten. Eigenen Angaben zufolge wollte sich die Landeshauptfrau noch vor der turnusmäßigen Landtagswahl 2014 aus der Politik zurückziehen und das Zepter an “Thronfolger” David Brenner übergeben. Doch dieser trat wegen des Finanzskandals zurück, und so musste Burgstaller für die wegen des Skandals vorverlegte Wahl noch einmal in den Ring steigen. Burgstaller wurde am 23. Mai 1963 in Penetzdorf/Niederthalheim bei Schwanenstadt in Oberösterreich geboren. Nach dem Jusstudium begann sie bei der AK Salzburg. 1994 kam sie gleich als Klubvorsitzende für die SPÖ in den Landtag, fünf Jahre später wechselte sie in die Landesregierung und 2001 übernahm sie den Parteivorsitz.

ÖVP-Spitzenkandidat LHStv. Wilfried Haslauer will es nach neun Jahren als Junior-Partner in der Landesregierung wissen: Nur wenige Tage, nachdem der Finanzskandal bekannt wurde, stellte er den Antrag auf Neuwahlen, mit der Begründung, dass das Vertrauen zum Koalitionspartner SPÖ nicht mehr gegeben sei und ein Wahlkampf über ein Jahr den Menschen nicht zumutbar sei. Der Einstieg des Anwaltes in die Politik erfolgte 2004 als Hälfte-Spitzenkandidat gemeinsam mit dem damaligen Landeshauptmann Franz Schausberger. Nach dessen Abwahl übernahm Haslauer die Partei. Der Sohn des gleichnamigen Landeshauptmannes wurde am 3. Mai 1956 geboren. Nach dem Jus-Studium startete er 1985 eine Anwaltskanzlei, die er zuletzt mit vier Partnern betrieb. 2004 wechselte er in die Landesregierung. In seinen ersten Polit-Jahren konnte er die gespaltene Salzburger ÖVP wieder einen, der Wahlsieg 2009 blieb ihm aber verwehrt.

Der “Methusalem” der Salzburger Landespolitik heißt Karl Schnell: Der Landarzt aus dem Pinzgau steht seit 1992 an der Spitze der FPÖ in Salzburg und ist seit damals auch in der Regionalpolitik tätig. Nach fünf Jahren als Landesrat wurde er 1997 von SPÖ und ÖVP abgewählt, seither führt er den Landtags-Klub. Sein Drang zur Erneuerung scheint insgesamt sehr bescheiden, denn auch im jetzigen Landtagsklub gibt es seit den späten 1990er Jahren gerade einmal ein neues Gesicht. Und auch heuer stellt er sich erneut mit diesem Team der Wahl. Karl Schnell wurde am 7. April 1954 in Flachau geboren und schloss 1980 das Medizinstudium ab. Ab 1985 war er praktischer Arzt in Saalbach-Hinterglemm, die Praxis gab er mit seinem Wechsel in die Landesregierung auf, 2006 eröffnete er sie wieder. In den vergangenen Jahren schien Schnell damit zusehends ausgelastet, in der Politik ist er nur mehr sehr spärlich präsent.

Nicht neu in der Landespolitik, sehr wohl aber als Spitzenkandidatin einer Landtagswahl ist die Grüne Landessprecherin Astrid Rössler. Sie wurde im Oktober 2011 an die Spitze der Partei gewählt und hat nun die Aufgabe, für die Grünen nach drei erfolglosen Versuchen endlich wieder ein drittes Mandat im Landtag zu erringen, das den Klubstatus und damit auch mehr Geld und Personal bedeutet. Die Zeichen dafür stehen günstig, kann sich Rössler doch seit Jahresanfang als Vorsitzende des Untersuchungsausschusses zur Klärung des Finanzskandals in der Öffentlichkeit profilieren. Geboren wurde Astrid Rössler am 7. Mai 1959. Auch sie ist Juristin. Sie war zehn Jahre in der Landesumweltanwaltschaft tätig und machte sich 2000 als Unternehmensberaterin und Mediatorin selbstständig. 2007 gründete sie den “Anrainerschutzverband Salzburg Airport”, empfahl sich damit bei den Grünen und zog 2009 auf dem sicheren zweiten Listenplatz in den Landtag.

Für das Team Stronach geht der Bürgermeister von Goldegg, Hans Mayr, als Spitzenkandidat ins Rennen. Der Pongauer ist Ende Februar 2013 aus der ÖVP ausgetreten. Er kritisierte, dass die Volkspartei als Koalitionspartner in der Landesregierung eine Mitverantwortung am Finanzskandal von sich schieben würde. Mayr wurde am 27. September 1960 in Schwarzach im Pongau geboren. Er wuchs auf dem elterlichen Bauernhof auf. Nach Abschluss der Handelsschule in St. Johann im Pongau absolvierte er die Raiffeisenakademie in Wien. Seit 27 Jahren nimmt er eine leitende Position bei der Hypo Salzburg ein. Er ist bereits 40 Jahre Mitglied der örtlichen Trachtenmusikkapelle Goldegg. Seit 2004 bis zu seinem Parteiaustritt war er Mitglied der Goldegger ÖVP-Gemeindevertretung, seit 30. April 2008 ist er Bürgermeister von Goldegg. Mayr ist nun auch Landesobmann des Teams Stronach in Salzburg. Er legt am 31. März seine Funktion als Bankdirektor bei der Hypo in St. Johann im Pongau nieder, um sich gänzlich seinen Aufgaben als Bürgermeister und für das Team Stronach zu widmen.

Wolfgang Bauer “Piraten”

Ein in der Öffentlichkeit weitgehend unbeschriebenes Blatt ist Wolfgang Bauer, der Spitzenkandidat der Salzburger “Piraten”. Er hat sich das ambitionierte Ziel gesteckt, die junge Bewegung ins Landesparlament zu führen. Erreichen wollen die Piraten vor allem bisherige Nichtwähler. Der 38-Jährige ist “quasi über die Piraten gestolpert”, als diese in Salzburg mit regelmäßigen Stammtischen begannen, bei dem sich von der Politik unzufriedene Menschen trafen. Wolfgang Bauer wurde am 25. August 1974 in Salzburg geboren, ist gelernter Bürokaufmann und studierter Kommunikationswissenschafter, war Geschäftsführer mehrerer Unternehmen und auch selbstständig tätig.

Josef Enzendorfer “KPÖ”

Für die KPÖ steht Josef Enzendorfer an vorderster Front. Die Kommunisten treten in Salzburg – allerdings nur im Bez. Salzburg-Stadt – erstmals seit 25 Jahren wieder bei einer Landtagswahl an. Enzendorfer wurde am 5. Februar 1955 in Wels in Oberösterreich geboren. Er ist ausgebildeter Nachrichtentechniker. 1978 wechselte er von der SPÖ zur KPÖ und war dort jahrelang angestellt. Seit den 1990er Jahren arbeitet er hauptberuflich für die EZA in Köstendorf (Flachgau). Er trat bereits mehrmals als Spitzenkandidat bei Gemeinderatswahlen in Salzburg an. 2009 fehlten nur 130 Stimmen auf ein Mandat. Mit dem Slogan “Für eine linke Opposition. Stopp der Kasinomentalität und der neoliberalen Wirtschaftspolitik” warb die KPÖ um Unterstützer für die Kandidatur zur Landtagswahl am 5. Mai. Die Kommunisten setzen sich auch für erschwingliche Mietkosten ein.

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