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Landwirtschaft fürchtet Verluste wegen Russlands Agrarimportstopp

Landwirtschaftsminister Rupprechter sieht "Rückschlag" wegen Importstopps durch Russland
Landwirtschaftsminister Rupprechter sieht "Rückschlag" wegen Importstopps durch Russland ©EPA/Yuri Kochetkov
Die Exporte von Agrarprodukten und Lebensmitteln nach Russland haben sich nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums von heute in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Minister Andrä Rupprechter (ÖVP) ortet wegen des Importstopps seitens Moskaus nun einen "Rückschlag für die österreichischen Lebensmittel- und Agrarexporte".

Die Auswirkungen auf die heimische Landwirtschaft müssten so gering wir möglich gehalten werden, daran werde man alles setzen, so der Minister laut seinem Büro weiter. “Wir werden unsere Bemühungen bezüglich der Agrar-Exporte in andere Drittstaaten weiter intensivieren”, verwies er auf Agrar-Exportinitiativen, die bereits in der Vergangenheit erfolgreich gewesen seien.

Druck auf österreichische Bauern

Auch Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, befürchtet, dass die österreichischen Bauern unter Druck gesetzt werden. Es drohe ein Überangebot am Binnenmarkt, das die Verkaufsmöglichkeiten der Bauern verschlechtere. Schultes fordert deshalb staatliche Hilfe: “Wir erwarten daher von Bundeskanzler Faymann, der ja den Sanktionen zugestimmt hat, dass er auch die Folgen für die heimische Land- und Ernährungswirtschaft bedenkt und entsprechende Hilfe anbietet.”

“Positive agrarische Handelsbilanz”

Im vergangenen Jahr hat Österreich alleine nach Russland – das sich mit Weißrussland und Kasachstan in einer Zollunion befindet – Agrarprodukte und Lebensmittel im Wert von 238 Mio. Euro ausgeführt. Importiert wurden im vergangenen Jahr nur Agrarprodukte um 12 Mio. Euro. Das Ministerium bezeichnet diese Relation als “überdurchschnittlich positive agrarische Handelsbilanz”.

Exporte entwickelten sich gut

Insgesamt haben sich die Exporte der Agrarprodukte und Lebensmittel seit 2006 “überdurchschnittlich entwickelt”, so das Agrarministerium weiter. Nur 2009 und 2012 gab es Rückgänge. Der Gesamtwert der Agrarexporte nach Russland betrug im Vorjahr 238 Mio. Euro – davon entfielen 83 Mio. Euro auf Zubereitungen von Lebensmitteln und Würzsoßen. Sehr gefragt waren in Russland auch Fleisch Fleischwaren (49 Mio. Euro), Futtermittel (14,3 Mio. Euro), Kaffee, Tee und Gewürze (14,2 Mio. Euro), Milch und Molkereiprodukte (13,7 Mio. Euro). Lebendtierexporte machten “nur noch” 0,2 Mio. Euro aus.

(APA/red)

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