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Langenegg im Kreis der Topgemeinden

Markus Wallner (links) und Erwin Pröll (zweiter von links) überreichen Georg Moosbrugger die Siegestrophäe.
Markus Wallner (links) und Erwin Pröll (zweiter von links) überreichen Georg Moosbrugger die Siegestrophäe.
Wie kam der Europäische Dorferneuerungspreis nach Langenegg?

Dorferneuerungspreis. Über 150 engbeschriebene und illustrierte Seiten umfasste die Bewerbung von Langenegg für den Europäischen Dorferneuerungspreis, der von der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung alle zwei Jahre ausgeschrieben wird. Denn wer viel tut, hat viel zu sagen, dachten die Langenegger und sammelten ihre Unterlagen in einem Behälter aus Holz, den Menschen mit Behinderung bemalt hatten. Doch auch der Inhalt hatte es in sich. Von Zukunftsoptimismus, Zusammenhalt im Dorf war die Rede, von Initiativen, Wirtschaft und Nahversorgung, von Baukultur, Energie und Landwirtschaft, von Schutzgebieten, Sozialeinrichtungen und Auszeichnungen.

Langenegg punktete

Langenegg punktete, wo man nur punkten konnte und hatte am Ende gegenüber allen 30 Mitbewerbern die Nase vorn. Ein großes Entwicklungskonzept, die Sanierung des „Bachhuses“, einem wichtigen Gebäude im Ortszentrum, in dem heute bedrohte Dienstleistungen wie Arzt oder Friseur untergebracht sind, eine beispiellose Wirtschaftsinitiative, ökologisches Bauen und immer wieder der Faktor Energie gaben schließlich den Ausschlag. Biogas- und Hackschnitzelanlagen, eine Vielzahl an Photovoltaik- und Solar-Anlagen machen Langenegg heute zu einem Vorreiter in Sachen Energieautarkie. Daneben wurden zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht, um eine effiziente Nutzung von Energie unter Einsatz erneuerbarer Energieträger zu etablieren.

Ein gutes Miteinander

„Die Energie aller Bevölkerungsgruppen – auch der Menschen mit besonderen Bedürfnissen – die sich in zahlreichen Aktivitäten manifestiert, leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Ideenfindung und zur Umsetzung einer Fülle an Projekten aus unterschiedlichsten Bereichen“, lobt Georg Moosbrugger seine Langenegger und Langeneggerinnen.

Viele gute Ideen

So etwa die Einbindung der Langenegger Lebenshilfe-Werkstätte in das Wirtschaftsleben, die im „Postlädele“ die Postdienste übernimmt und kunsthandwerkliche Produkte aus der „Werkstätte“ verkauft, die Vorderwälder Mitfahrbörse, die „Langenegger Talente“ – eine Ersatzwährung, die dazu beiträgt, das Geld in der Gemeinde zu halten, ein gemeindeeigenes Carsharing-Auto, kostenlose Tageskarten für den Verkehrsverbund Vorarlberg, „Tädsch’mr“ sowie ein umfassendes Sozialkonzept für junge, alte und bedürftige Menschen, um nur einige zu nennen.

Siegerin 2010

Nach einer umfassenden Begutachtung vor Ort und einer abschließenden Bewertungssitzung im tschechischen Boretice hat eine hochrangige, internationale und interdisziplinär zusammengestellte Jury Langenegg zur Siegerin gekürt. Und der schönste Satz der Bewertung – er stand wie in solchen Fällen üblich – ganz am Ende: „In Langenegg wird das Wettbewerbsmotto ,neue Energie für ein starkes Miteinander‘ sowohl im Wortsinn als auch im übertragenen Sinn eindrucksvoll gelebt“.

Von Bevölkerung getragen

Und der niederösterreichische Landeshauptmann und Vater der Idee und Erfinder des Preises, Erwin Pröll: „Für den Sieg kommen nur Teilnehmer in Betracht, die sich durch vernetzte und ganzheitliche Konzepte auszeichnen, die von der Bevölkerung getragen werden, in regionale Kooperationen eingebunden sind und dem Wettbewerbsmotto deutlich Rechnung tragen.“ Und genau diese Kriterien hat Langenegg erfüllt und so diese enorm hohe Hürde unter der Beschau, der Beurteilung und der Begutachtung der hochkarätigen Jury genommen.

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