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Laubbläser erregen Gemüter in Dornbirn - Alternativen kein Thema?

Laut und sinnlos lautet die Kritik im Bürgerforum Vorarlberg
Laut und sinnlos lautet die Kritik im Bürgerforum Vorarlberg ©VOL.AT/Hofmeister
Dornbirn - Als "laut und unnötig" werden die benzinbetriebenen Laubbläser der Stadt Dornbirn im Bürgerforum Vorarlberg kritisiert. Alternativen gäbe es zwar genug, das Amt nennt aber Kostengründe.
Bürgerforum Vorarlberg

“Kann man diese lauten, unnötigen Laubbläser nicht endlich verbieten, wie es schon in anderen Bundesländern passiert ist? Täglich wird hier die Straße getrocknet – auf Kosten der Anrainer. Ich zweifle auch daran, dass die Stadt Dornbirn diese Laubgebläse einsetzen sollte, um die Mülltrennstationen zu säubern. Vielleicht wäre ein Besen gelegentlich effizienter”, zeigt sich User “Saily” im  Bürgerforum Vorarlberg entnervt. Sein Eintrag spaltet das Forum, einzelne Kommentare sind sowohl dafür als auch dagegen.

Laut und umweltschädlich

Für “Zwibie” spricht der Eintrag einen wichtigen Punkt an: “Diese Laubbläser sind nur laut, erhöhen die Feinstaubwerte enorm und sind höchst unökonomisch.” Eva Thurnher vom Amt der Stadt Dornbirn spricht von Kostengründen: “Die Stadt ist angehalten, ihre Aufgaben möglichst effizient und kostengünstig zu erledigen. Deshalb ist eine maschinelle Ausstattung und Durchführung dieser Arbeiten notwendig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind angehalten, diese Arbeiten möglichst rasch und so durchzuführen, dass Anrainer möglichst wenig gestört werden.”

Stadt Nürnberg liefert Alternativen

Dass es dabei zu einer gewissen Geräuschkulisse kommt, kann aus ihrer Sicht nicht verhindert werden: “Letztlich erfolgen diese Arbeiten aber auch im Interesse der Anrainer.”  Zum Einsatz möglicher Alternativen hat sich das Amt nicht geäußert. Obwohl es diese gibt, wie die Stadt Nürnberg im benachbarten Deutschland beweist. Ulrike Goecken-Haidl vom Service Öffentlicher Raum in Nürnberg bestätigt gegenüber VOL.AT, dass das Thema Laubbeseitigung bei den Franken schon seit 2011 ein Thema ist: “Es wird über die Lärmbelästigung geklagt und auch die Feinstaubthematik durch die städtischen Laubbläser angeführt. Andererseits gibt es mindestens doppelt so viele Beschwerden, dass noch überall das Laub herumliegen würde, eine Gefahrenquelle vor allem bei Nässe darstelle und wir das unverzüglich wegzukehren hätten und so weiter.”

Bei Nässe benzinbetriebene Geräte erste Wahl

Nürnberg ging deshalb den Mittelweg zwischen einem Verbot von benzinbetriebenen Laubbläser zum Immissionsschutz und dem weiteren Einsatz der herkömmlichen Geräte. Mit elektrisch betriebenen Laubbläsern sollen die 500 Tonnen Laub, die jährlich in Nürnberg anfallen, umwelt- und gehörschonend abtransportiert werden. Mittlerweile sind in der Stadt rund 20 akkubetriebene Laubbläser im Einsatz. Ganz abgekommen vom Benzinmotor ist man laut Goecken-Haidl aber nicht: 160 bis 170 benzinmotorbetriebene Laubbläser sind in der rund 510.000 Einwohner großen Stadt in der “Laubbeseitigungs-Flotte” noch im Einsatz. Ist das Laub nass und schwer, sind die benzinbetriebenen Modelle das effektivste Mittel. Der Einsatz wird zum Wohl der Einwohner aber auf ein Minimum beschränkt. “Aus Gründen des Umweltschutzes verzichten wir aber komplett auf Laubsauger”, so Goecken-Haidl abschließend.

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