“Ich denke, sie haben eine ihrer besten Arbeiten abgeliefert. Eddie Vedders Texte sind so intensiv”, betont der Grammy-Preisträger O’ Brien (u.a. Produzent von Bruce Springsteen, AC/DC und Neil Young). “Meine Grundeinstellung: Wenn ich mit einem großartigen Sänger arbeite, dann soll er sich so gut wie möglich ausdrücken. Wenn ich Eddie dabei geholfen habe, bin ich zufrieden. Und er singt wirklich toll auf dieser Platte.”
“Wir sind mehr eine Band als je zuvor. Der Raum dazwischen tut uns gut”, betonte Vedder in einem Gespräch mit dem “Rolling Stone”. Der Sänger spielt dabei auf die vier Jahre zwischen “Backspacer” und dem Nachfolger “Lightning Bolt” sowie die Solo-Aktivitäten der Mitglieder von Pearl Jam an. “Es ist wie bei allen großartigen Gruppen”, so O’ Brien weiters. “Wie es dem Sänger geht, so geht es der Band. Eddie fühlt sich mittlerweile generell wohler, er macht einen tollen Job, er hat Familie. Und er hat auch noch immer viel zu sagen.”
Rock pur auf “Lightning Bolt”
“Lightning Bolt” startet mit dem lautstarken”Getaway”, gefolgt vom aggressiv-punkigen “Mind Your Matters”. “Sirens”, die aktuelle Single, ist eine hymnische Ballade, der Stolz von Gitarrist Mike McCready, wie er selbst in einem Promovideo betont. Dazu meinte Ament: “Ich weiß noch, wie uns Ed den Song vortrug, nachdem er eine ganze Nacht an den Texten gearbeitet hat. Ich konnte die Sirenen, über die er singt, regelrecht hören. Wir waren in Los Angeles, da gingen alle fünf, zehn Minuten Sirenen los. Das war cool, Zeuge zu werden, wie ihn etwas zum Schreiben eines Textes inspiriert.”
Der Track “Infallible” bietet im Midtempo einen schönen Groove, “My Father’s Son”, ein schwerer Brocken, erinnert an “Vs.”-Zeiten (LP von 1993, Anm.). Immer wieder ufern Gitarrenparts aus, Pianoklänge schimmern beim melancholischen “Pendulum” durch.
Pearl Jam zeigen sich vielseitig
“Sleeping By Myself”, in einer anderen Version bereits auf Vedders “Ukulele Songs” enthalten, kommt als beschwingter Folk-Poprock daher und war O’ Brien ein Anliegen: “Ich hielt das für ein Pearl-Jam-Lied, das auf einem Solo-Album gelandet ist. Ich wollte die Band-Version hören.”
Auf die Fertigstellung von “Pendulum” wiederum drängte die Band. Eine Rohfassung des Songs von Ament wurde bereits im Zuge der “Backspacer”-Sessions eingespielt. “Ich konnte mich gar nicht mehr erinnern, aber den Musikern lag das Stück sehr am Herzen”, berichtete O’Brien. “Wir haben die Drums und Vocals neu aufgenommen, ein paar Sachen dazugenommen.”
Das neue Album erscheint am 11. Oktober bei Universal Music.
(APA/Red.)