Derzeit dürfte der unterirdische Lavafluss, der bereits über 30 Kilometer lang ist, bereits in einem Gebiet außerhalb der Eiskappe des Vatnajökull angelangt sein. Ein Ausbruch, etwa in Form einer Spalteneruption, würde zwar die Gefahr großflächiger Überschwemmungen verringern, unsicher bleibt nach Angaben der Experten jedoch, was das im Hinblick auf eine mögliche Aschewolke bedeutet.
Forscher entdecken neue Zusammenhänge
Laut einem Blogeintrag des isländischen Vulkanologen Haraldur Sigurdsson könnten die Lavabewegungen und die damit einhergegangene Verlagerung der Schwarmerdbeben auf einen bisher unbekannten Zusammenhang der Vulkansysteme des Bardarbunga und des weiter nördlich gelegenen Askja hindeuten. Die selbe Meinung vertrat der bekannte Geophysik-Professor Pall Einarsson in einem Interview mit dem isländischen Rundfunk RUV.
400 Beben in einer Nacht
In der Nacht auf Montag nahm die Häufigkeit der Erdstöße in der aktiven Zone im Vergleich zu den Spitzenwerten vom Sonntag leicht ab, nachdem am Abend erneut ein schweres Beben über fünf auf der Richterskala gemessen worden war. Zwischen Mitternacht und sieben Uhr Früh waren es knapp 400 einzelne Beben.
Flugverbot aufgehoben
Seit Beginn der Vulkanaktivität vor zehn Tagen bebte im nördlichen Bereich des Vatnajökull-Gletschermassivs rund 8.000 Mal die Erde. Am Samstag gab es Anzeichen für einen kleinen Ausbruch unter dem Teilgletscher Dyngjujökull. Dieser gilt nach neuesten Daten aber nicht als gesichert. Die isländischen Behörden stuften daher am Sonntagnachmittag die tags zuvor ausgegebene Flugwarnung von Rot auf Orange zurück. Damit ist auch die kurzfristig verhängte Flugverbotszone wieder außer Kraft.
(APA)