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Leben in Lech geht seinen gewohnten Gang

Medienleute "belagern" das Hotel Post in Lech.
Medienleute "belagern" das Hotel Post in Lech. ©APA
Lech - Am Tag nach dem Lawinenunglück in Lech lachte am Samstag die Sonne vom Himmel. Zahlreiche Skitouristen zogen ihre Schwünge in die Arlberger Skihänge, gleichzeitig quälten sich die Autokolonnen durch den kleinen Ort.

Es schien ein gewöhnlicher Februar-Samstag mitten in der Hochsaison zu sein. Doch die vielen Journalisten und Fotografen vor dem Hotel Post – wo die niederländische Königsfamilie sein Jahrzehnten in ihrem Skiurlaub wohnt – machten die Katastrophe vom Freitag deutlich. Im Gespräch zeigten sich Einheimische und Gäste durchwegs betroffen über das Schicksal von Johan Friso.

Große Betroffenheit in Lech

Im Nobelskiort nahm das Leben am Samstag scheinbar seinen gewohnten Gang nahm. “Du kannst es sowieso nicht ändern”, sagte dazu ein älterer Lecher, der in den vergangenen Jahrzehnten öfter mit der Königsfamilie zu tun hatte. Dennoch saß der Schock über das Lawinenunglück tief. Der Geschäftsführer der Skilifte Lech, Michael Manhart, sprach von “einem Hammer”. Die Nachricht über den Unfall des Prinzen habe in Lech große Betroffenheit ausgelöst. Hermann Fercher, Geschäftsführer von Lech Zürs Tourismus, konnte dies nur bestätigen.

Auf der Straße und in den Lokalen war das Lawinenunglück ein Thema, “über das die Leute nur ganz leise sprechen”, erzählte ein Barkeeper. Die Stimmung sei gut, den Gästen sei wenig anzumerken. Eine Kollegin eines anderen Lokals sah das ähnlich. “Natürlich wissen alle, was passiert ist”, sagte sie. Zu spüren sei dies aber kaum. Sie sei praktisch noch nicht auf den Lawinenabgang angesprochen worden.

Skitouristen kommentierten das Lawinenunglück mit “schlimm”, “furchtbar” oder “schrecklich”. Aber auch kritische Töne waren zu hören. Wenn der Prinz die Umstände zu wenig beachtet habe, “dann ist es seine Schuld”, sagte etwa ein Deutscher.

Kronprinz bat um Zurückhaltung

Von der Anteilnahme der Öffentlichkeit bewegt zeigte sich der niederländische Prinz Willem-Alexander. Er dankte am Samstag laut niederländischer Nachrichtenagentur ANP allen Menschen, die der königlichen Familie ihre Sympathie gezeigt hätten. Gleichzeitig bat er darum, die Familie nicht zu stören. Sie könne keine Auskünfte geben. Ein für Montag vorgesehene Fototermin in Lech anlässlich des Winterurlaubs des niederländischen Königshauses wurde abgesagt.

(APA)

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