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Leiche in Wien-Hietzing zerstückelt: Neue Spuren im Mordfall Stefanie P.

Philipp K. stand 2011 vor Gericht.
Philipp K. stand 2011 vor Gericht. ©APA
Im Juli 2010 wurde in Wien-Hietzing die zerstückelte Leiche von Stefanie P. gefunden. Ihr Freund Philipp K. wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Medienberichten zufolge gibt es mittlerweile nicht nur neue Spuren, sondern auch neue Zeugenaussagen in dem Fall.
Leiche in Wien-Hietzing gefunden
Lebenslange Haft für Philipp K.
K. sagt in anderem Prozess aus
Lüge beim ersten Geständnis

Im Zuge eines “Sex-Unfalls”, so gab der Verdächtige Philipp K. an, habe er Stefanie P. mit 200 Messerstichen “versehentlich getötet”. Anschließend soll K. die Leiche zerstückelt und in mehrere Müllcontainer in seiner Wohnhausanlage geworfen haben. Beim Prozess im Jahr 2011 wurde bei der Urteilsverkündung die “besonders grausame, rücksichtlose und für das Opfer qualvolle Vorgangsweise” hervorgehoben.

Neue Spuren im Fall P.

Von einem “Knalleffekt” im Fall P. berichtete am Donnerstag die Tageszeitung “Kurier”. Es gebe neue Zeugenaussagen, heißt es in dem Artikel. Unter anderem soll jetzt ein Freund des Opfers ausgesagt haben, dass kurz vor dem Eintreffen der Polizei am Tatort ein Rucksack aus dem Fenster der Wohnung geworfen worden sei. Dieser soll von einem jungen Mann und einer jungen Frau aufgefangen worden sein, die beiden sind damit angeblich weggelaufen.

Zudem sollen auf den Gummihandschuhen, die damals neben den Leichenteilen gefunden worden sind, weitere DNA-Spuren gefunden worden sein. Diese sollen, so heißt es in dem Artikel weiter, von einem unbekannten Mann und einer unbekannten Frau stammen.

Gerüchte um Sex- oder Snuff-Video

Ein weiterer Zeuge, der aus dem Umfeld Stefanies stammt und damals vor Gericht nicht ausgesagt hat, behauptet nun, dass die junge Frau ein Sexvideo habe drehen wollen. “Es deutet darauf hin, dass das Ganze aus dem Ruder gelaufen ist, oder man habe ein Snuff-Video (eine filmische Aufzeichnung von Morden, Anm.) geplant, ohne es Steffi zu sagen”, sagte Philipp Ks Anwalt. Der Anwalt versteht zudem nicht, warum eine Kontaktlinse, die bei der Obduktion in Stefanies Haaren gefunden wurde – die Leichenteile waren aus einem Müllcontainer geborgen worden -, nie untersucht worden sei. “Weder Philipp K. noch Stefanie P. trugen damals Kontaktlinsen”, sagte Rast.

Anwalt von Philipp K. prüft Schritte

Der Anwalt von Philipp K. betonte, dass sein Mandant ein falsches Geständnis abgelegt und dieses später widerrufen habe. In seinem ersten Geständnis soll K. – so viel ist bereits bekannt – gelogen haben. K. behauptete stets, nicht für den Tod von “Steffi” verantwortlich gewesen zu sein, er sei in der Früh neben seiner erstochenen Ex-Freundin aufgewacht. In Panik habe er die Leiche im Mistkübel seines Wohnhauses “entsorgt”. Die wahren Täter seien seiner Aussage zufolge nicht zur Rechenschaft gezogen worden. Der Anwalt wolle die aktuellen Unterlagen prüfen und dann weitere Schritte einleiten. Die Familie des Verurteilten hat einen Privatdetektiv beauftragt und sobald dessen Ermittlungen abgeschlossen sind, sollen die Beweise einem Gericht übergeben werden.

Derzeit liegt dem Landesgericht Wien noch kein Wiederaufnahmeantrag im Fall P. vor. (APA/ Red.)

 

 

 

 

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