AA

Leicht verfahren: „Need for Speed Payback“ im Test

Mit Hollywood-Action und Tuning-Upgrade soll der neue Teil der Racing-Franchise die Herzen der Vollgas-Fans erobern. Der Ländle Gamer drückt auf die Tube und prüft, ob „Payback“ verkehrstauglich ist.
game-review
game-review
(PC, PS4 & Xbox One) Zugegeben, der Reboot der Franchise im Vorjahr war nicht vollkommen daneben, aber auch nicht das Gelbe vom Ei. Electronic Arts gelobte Besserung und wirft nun den nächsten NfS-Ableger (insgesamt: Nummer 24!) ins Rennen. Der macht zwar vieles sehr gut, aber leider auch so manchen vermeidbaren Fehler.

Das neue „Need for Speed“ erzählt statt der klassischen Renn-Helden-Geschichte lieber eine Art neue, vergessene „Fast & Furious“-Episode: Als Anführer einer kleinen Streetracer-Crew versuchen wir, ein skrupelloses Kartell, genannt „das Haus“, auszunehmen. Der Versuch misslingt, wir verlieren alles und müssen uns über vielerlei Rennen wieder hocharbeiten, um unsere Rache zu bekommen.

Die Story des Arcade-Racers bleibt dabei so oberflächlich wie die Charaktere, das stört aber diesmal nicht dramatisch. Denn Abwechslung spektakulärster Natur wird dafür auf der Straße (und abseits) geboten: Verfolgungsjagden mit der Polizei, Flucht vor Helikoptern und wilde Stunts. Die Steuerung fällt diesmal angenehm griffig aus, das Fahren macht wieder richtig Spaß. Leider wird in den hollywoodreifen Hauptmissionen dem Spieler zu oft das Steuer aus der Hand genommen und eine Videosequenz eingeblendet, die man lieber selbst gespielt hätte. Auch Duelle mit Cops haben an Reiz verloren: Die bekommt man nur in der Story zu Gesicht und wenn sie einen verfolgen, löst man dies durch das Erreichen von Checkpoints – nicht im direkten Stoßstangen-Kampf. Schade.

Die offene Spielwelt im Look von Las Vegas und Umgebung mutet auf den ersten Blick sehr schön an: Das Panorama ist ein Genuss, täuscht aber auf Dauer nicht darüber hinweg, dass die Gegenden recht unbelebt wirkten. Immerhin: Allerorts sind Secrets und Fundstücke versteckt, von einfachen Sammelmünzen über kleine Extra-Missionen bis hin zu Schrottkarossen, die man wieder zu Leistungsbomben aufmotzen kann.

In dieser Welt verteilt sind vor allem auch die Hauptaufgaben: Drift- und Straßenrennen, Offroad- und Drag-Races. Die Vielfalt freut – wäre da nicht der Zwang, bei jedem Rennen auf dem ersten Platz durchs Ziel zu gehen, um in der Story voranzukommen. Das sorgt an manchen Stellen zwangsläufig für Frust. Apropos Frust: Last but not least wurde bei „Payback“ auch am Tuning-System geschraubt. Das hat zwar deutlich mehr Tiefgang, allerdings bekommt man neue Teile über eine Art Karten-System, das vor allem später im Game mühsames Grinden (oder das Investieren von Echtgeld) mündet.

Fazit: „Need fo Speed Payback“ erfüllt im Grunde alle Voraussetzungen für einen großartigen Arcade-Racer – die Steuerung, die Inhalte und die Präsentation sind durchaus gelungen. Doch unnötigerweise wurden an Stellen, wo sich grandioser Spielspaß entfalten könnte, schmerzhafte Ohrfeigen für den Gamer in Form von Design-Fehlern gesetzt. Der Mix aus Open-World, Tuning, Rennen und Story rangiert deshalb statt auf heißem Hit-Level nur auf lauwarmem Aufguss-Niveau. Nicht schlecht, aber leider lange nicht so gut, wie man sich’s gewünscht hätte.

  • VIENNA.AT
  • Spiele-News
  • Leicht verfahren: „Need for Speed Payback“ im Test
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen