Laut Spital dürften die durchwegs bettlägerigen Patienten auf der neurologischen Station den Vorfall nicht mitbekommen haben. Das Motiv für die Tat ist unklar. Die Prognose der Frau wäre laut Ärzten günstig gewesen. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden.
Linzer erschoss Ehefrau im Krankenhaus
Die 85-Jährige war am Abend sehr unruhig. Daher wurde sie vom Pflegepersonal in ihrem Bett auf den Gang geschoben und direkt gegenüber dem Schwesternstützpunkt positioniert, von wo aus man sie besser beobachten konnte. Etwas später kam der Ehemann der Frau zu Besuch. Laut Spital habe er sich zu ihr gesetzt und sich nett mit ihr unterhalten.
Der 84-Jährige dürfte abgewartet haben, bis sich das gesamte Personal in den Krankenzimmern aufhielt und niemand am Gang war. Dann – gegen 19.30 Uhr – zog er eine Faustfeuerwaffe und erschoss seine Frau. Anschließend richtete er sie gegen sich selbst. Ärzte und Schwestern begannen sofort mit Reanimationsversuchen, die allerdings erfolglos blieben.
Niemand bemerkte die Schüsse
Die Patienten auf der Station haben den Vorfall laut Spital nicht bemerkt, da die meisten bettlägerig und schwer krank seien. Den geschockten Mitarbeitern wurde vom Spital eine sofortige Dienstablöse sowie eine psychologische Betreuung angeboten, sie entschieden sich aber, weiterzumachen.
Kriminalbeamte und die Spurensicherung waren bis spät in die Nacht im Spital mit Erhebungen beschäftigt. Für die Polizei ist der Sachverhalt geklärt. Mögliche Hintergründe der Bluttat müssten noch ermittelt werden, so Pressesprecher Adolf Wöss auf APA-Anfrage. Der Akt sei aber grundsätzlich abgeschlossen und gehe nun zur Staatsanwaltschaft.
(APA)