Ziel des Prozesses war ursprünglich die innerstädtische Verkehrsentlastung für Dornbirn und Hohenems. Insgesamt wurden 13 Varianten auf ihre Wirksamkeit geprüft, zwei kristallisierten sich am geeignetsten nun heraus: Eine neue Anschlussstelle an die A14 im Bereich der Schweizer Straße mit einer Lastenstraße zum Gelände der Dornbirner Messe würde den höchsten volkswirtschaftlichen Nutzen bringen, ebenfalls erfolgversprechend wäre die Variante ohne die genannte Lastenstraße. Baubeginn könnte laut Martin Assmann, Verkehrsplaner des Landes, frühestens 2017 sein. Von einer zweiten Anschlussstelle im Bereich Dornbirn Süd kamen die Planer inzwischen ab. Mit der vorliegenden Lösung wäre das kostenintensive Projekt nicht mehr nötig.
Laut Assmann könnte der Dornbirner Stadtteil Schoren über die Varianten mit 20 Prozent weniger Schwerverkehr rechnen, der Stadtteil Hatlerdorf sogar mit minus 40 Prozent. Für Hohenems ergäbe sich eine Entlastung von 30 Prozent. Hinsichtlich der Betriebsgebiete gäbe es gut geeignete, nahe gelegene Flächen in allen drei Gemeinden, durch die ausgewählten Varianten würde sich ihre Verkehrsanbindung verbessern. Laut einer Studie der TU Wien besteht bis 2030 in dem Gebiet insgesamt ein zusätzlicher Flächenbedarf von 75 bis 120 Hektar, abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung.
Die Rahmenplanung werde allen Aspekten gerecht und bedeute eine “Konkretisierung der Vision Rheintal”, sah Landesrat Rüdisser einen “Anlass zur Freude”. Er rechnete mit grob geschätzten Kosten von 25 bis 32 Mio. Euro. Als nächster Schritt erfolge die Abstimmung mit der Asfinag. Der Dornbirner Bürgermeister Wolfgang Rümmele lobte die “vorbildliche Vorgangsweise”, mit der das Land den überkommunalen Koordinationsbedarf erkannt habe. Für den Hohenemser Bürgermeister Richard Amann war die Rücksichtnahme auf die Grünflächen besonders wichtig. Die Bevölkerung stehe dem Ried als Erholungsraum sehr emotional gegenüber und erwarte seinen Erhalt.
Über die gesamte Herangehensweise erfreut zeigte sich auch Kurt Fischer, Bürgermeister von Lustenau. Für die verkehrsgeplagte Marktgemeinde komme der eigentliche Freudentag aber erst mit einer Lösung für das untere Rheintal. Laut Landesrat Rüdisser wird in diesem Planungsprozess in der zweiten Jahreshälfte 2010 mit einer Lösungsvariante zu rechnen sein.