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Ludescher: Vorarlbergs Polizei gut aufgestellt

©VOL.AT/Sascha Schmidt
Schwarzach - Weniger Häuptlinge, keine Doppelgleisigkeiten mehr, schlankere Strukturen: Das sind die plakativen Eckpunkte der Polizeireform, die mit dem 1. September in Kraft getreten ist. Landespolizeidirektor Ludescher erklärt im VOL.AT-Interview, was dies für die Vorarlberger bedeutet.

Am Freitag wurde der ehemalige Direktor der Sicherheitsdirektion Hans-Peter Ludescher zum Landespolizeidirektor für Vorarlberg ernannt. Somit gehören die Sicherheitsdirektion und auch das Landespolizeikommando der Geschichte an und werden zur Landespolizeidirektion zusammengefasst. Durch die Reform stehen – wenn auch in Vorarlberg nicht so markant – allgemeine strukturelle Veränderungen an. Was bleibt, sind die Bezirkspolizeikommandos und die Polizeiinspektionen.

Meilenstein in der Organisationsentwicklung der Polizei

“Die Verschmelzung ist ein Meilenstein und bringt schlankere Strukturen”, erklärt der neue Landespolizeidirektor. Niederschlagen wird sich das vor allem in großen Bundesländern wie Oberösterreich. Dort gab es bisher drei Bundespolizeidirektionen, eine Sicherheitsdirektion und ein Landespolizeikommando, die nun zu einer Landespolizeidirektion zusammengefasst wurden. In Vorarlberg wirkt sich die Reform auf Führungsebene so aus, dass vier Chefs und Stellvertreter auf drei Führungskräfte schrumpfen.

Für die Bevölkerung ändert sich nichts

Vorerst sind die Reformmaßnahmen aber nur strukturell zu spüren. Auf die Bevölkerung und die Polizeibeamten hat das keine sicht- und spürbaren Auswirkungen. Innerhalb der Organisation sind aber die Veränderungen natürlich zu spüren. “Es gab zum Beispiel früher neben dem Landeskriminalamt auch eine kriminalpolizeiliche Abteilung bei der Sicherheitsdirektion – und mit gewissen Grundsatzfragen mussten sich beide Stellen beschäftigen und sich auch irgendwo finden”, so Ludescher. Diese Fragen, die dort behandelt wurden, sind jetzt beim Landeskriminalamt angesiedelt und nicht wie früher auch noch in einer anderen Organisationseinheit.

Personal ist hochmotiviert

Neben der hohen Aufklärungsquote von Verbrechen in Vorarlberg sticht aber auch das Personal positiv hervor. “Wir sind insofern gut aufgestellt, dass wir motivierte Mitarbeiter haben. Die Kollegen sind sehr professionell unterwegs. Sie müssen nicht zur Arbeit angetrieben, sondern eher in ihren Aktivitäten gebremst werden”, freut sich Ludescher. Handlungsbedarf sieht Ludescher aber etwa im Bereich Internetkriminalität. Hier hätte allerdings Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bereits reagiert und angekündigt, dass gerade in diesem Bereich zukünftig 300 weitere Beamte eingesetzt werden sollen.

Nachwuchs ist gefragt

Auch wenn in Vorarlberg kein Mangel an Nachwuchs besteht, ist man froh über rege Nachfrage, was den Polizeiberuf angeht. “Natürlich können wir immer Nachwuchs brauchen, der sich für diesen Beruf interessiert. Es ist uns natürlich lieber, wenn wir aus einer Vielzahl guter Leute aussuchen können. Ich kann nur an die Jugend appellieren – wenn sie Interesse am Polizeiberuf haben, dann sollen sie sich an uns wenden. Wir sind froh um jeden, der Interesse zeigt”, meint Ludescher zur Nachwuchssituation.

Hans-Peter Ludescher im VOL.AT-Interview

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