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Lugner setzt auf sparsamen Wahlkampf: 'Die zweite Gehaltshälfte bekommt Cathy'

Richard Lugner will für den Wahlkampf nicht zuviel Geld ausgeben.
Richard Lugner will für den Wahlkampf nicht zuviel Geld ausgeben. ©APA
Beim Wahlkampf will Richard Lugner auf Sparsamkeit setzen. "Ich will das Land nicht mit Plakaten verschandeln", so der Baumeister am Donnerstag. Falls Lugner Bundespräsident werden sollte, würde er die Hälfte seines Gehalts seiner Frau geben - wie großzügig.
Richard Lugner for President
Skurriles Lugner-Video

Baumeister Richard Lugner will einen sparsamen Wahlkampf führen, Budget gibt es keines, Werbetafeln auch nicht. “Ich will das Land nicht mit Plakaten verschandeln, das ist grauslich, dafür geben wir kein Geld aus”, so Lugner am Donnerstag in der Pressekonferenz zu seiner Hofburg-Kandidatur.

Er rechnet mit Kosten von rund 500.000 Euro. Seine Bundesländer-Tour soll kleiner ausfallen als 1998. Im Falle eines Wahlsieges würde er die Sommerresidenz des Staatsoberhauptes, das Schloss Mürzsteg, verkaufen. Er würde sich auch mit dem halben Präsidentengehalt von aktuell 24.322 Euro brutto im Monat begnügen. “Die zweite Hälfte bekommt meine Frau.” “Und ich würde das spenden”, erwiderte seine 26-jährige Frau Cathy.

BP-Wahl: Baumeister Lugner geht auf Stimmenfang

Dass er gewinnt, davon ist der Societylöwe und Opernball-Stammgast überzeugt. “Ich werde in die Stichwahl kommen und dann gewinnen.” Dass ihm Meinungsforscher nur geringe Chancen einräumen, ist ihm egal. “Meinungsforscher liegen halt oft daneben”, konterte der Baumeister.

Als erstes muss Lugner 6.000 beglaubigte Unterschriften sammeln, dafür will er sich vor das Bezirksamt stellen und Passanten ansprechen. “So haben wir es das letzte Mal auch gemacht”, sagte Lugner. Er gab sich überzeugt, die Hürde zu schaffen. “Etliche Leute schreiben mir, dass sie zur Verfügung stehen.” Während des Wahlkampfs will Lugner mit Ehefrau Cathy auf YouTube weitere Videos veröffentlichen.

Trump Tower vs. Lugner City

Lugner verglich sich selbst mit dem US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. “Trump ist auch ein Baumeister, er hat seinen Trump Tower in der Fifth Avenue, meine Lugner City ist halt ein bisserl kleiner.” Auftreten will Lugner allerdings anders: “Ich werde nicht in Wildwestmanier agieren, sondern bleibe ein seröser Baumeister.”

Wohl in der Hoffnung auf viele Protest- und Nichtwähler positioniert sich Lugner als Kritiker der rot-schwarzen Regierung. Wen er zuletzt wählte, wollte er aber unter Verweis auf das Wahlgeheimnis nicht verraten.

Lugner sieht Schengen-Außengrenzen bei Flüchtlingsfrage gefordert

Ähnlich wie die FPÖ wettert Lugner ebenfalls gegen die Ausgrenzung von im Parlament vertretenen Parteien und lehnt ein Fairness-Abkommen für den Wahlkampf ab. Er würde jede Regierung angeloben, die eine Mehrheit hat. Sollte sie das Koalitionsabkommen aber nicht umsetzen, würde er sie notfalls auch entlassen.

In der Flüchtlingsfrage sieht Lugner die EU-Länder an der Schengen-Außengrenze gefordert. “Alle diese Länder haben ein tolles Heer, das im Kriegsfall verhindern soll, dass Feinde in unser Schengenland eindringen. Aber es geschieht nix. Die Flüchtlinge kommen überall rein und wir schauen hilflos zu.”

“Der Kasperl gewinnt immer”

Auf die Journalistenfragen an Lugners Frau Cathy, ob sie als Deutsche mit österreichischer Politik vertraut sei und ob sie Bruno Kreisky kenne, erklärte diese, sie sitze nicht in der Schule, um ausgefragt zu werden, werde aber in das Thema hineinwachsen. Sie pochte darauf, die Kandidatur ihres Mannes ernst zu nehmen. “Wir sind hier nicht im Kasperltheater”, meinte sie, während sich Lugner selbst sicher ist: “Der Kasperl gewinnt immer, das ist eine Tatsache.”

Lugner muss Schreibweise seiner Gegner üben

Zumindest eines muss Baumeister und Präsidentschaftskandidat Richard Lugner noch üben: Die richtige Schreibweise seiner politischen Gegner. Zwei von fünf Namen sind in seinen Presseunterlagen falsch.ÖVP-Kandidat Andreas Khol wird in den Unterlagen “Kohl” geschrieben, SPÖ-Bewerber Rudolf Hundstorfer heißt bei Lugner “Hundsdorfer”. Aber der Societylöwe sieht sich als Nichtakademiker sowieso als Vertreter des einfachen Volkes. Rechtschreibung ist da offenbar nicht so wichtig. Und auch Ehefrau Cathy betonte am Donnerstag beim Wahlkampfauftakt, nicht in der Schule zu sitzen, als sie gefragt wurde, ob sie wisse wer Bruno Kreisy war.

>> Mehr Infos zur Bundespräsidentenwahl finden Sie in unserem Special

(APA/Red)

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