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Luxemburg bedauerte Mitwirkung an Judenverfolgung

Luxemburg hat sich erstmals zur Mitwirkung an der Verfolgung von Juden während der Besatzung durch deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg bekannt. Das Parlament des Großherzogtums entschuldigte sich am Dienstag mit einer Resolution bei der jüdischen Gemeinschaft. Es räumte "schuldhafte Handlungen in Verantwortung luxemburgischer Behörden" ein.


Regierungschef Xavier Bettel sagte: “Viele Vertreter des Staates – Lehrer, Beamte, Bürgermeister – waren punktuell bereit zu kollaborieren.” Parlament und Regierung zogen damit Konsequenzen aus einem von der Regierung in Auftrag gegebenen Bericht des luxemburgischen Historikers Vincent Artuso. Dieser war der bisher weit verbreiteten Lesart entgegengetreten, Luxemburger seien bei der Judenverfolgung nur Befehlsempfänger der deutschen Besatzer gewesen.

Artuso kam zu dem Ergebnis, dass die luxemburgische “Verwaltungskommission” oft mit Eifer und Beflissenheit an der Judenverfolgung mitgewirkt habe. Es habe auch schon deutlich vor der deutschen Besatzung Antisemitismus in Luxemburg gegeben.

In der Erklärung des Parlaments heißt es, man bedauere zutiefst die der jüdischen Gemeinschaft zugefügten Leiden. In dem Papier wird auf etwa 1.300 aus Luxemburg in deutsche Vernichtungslager deportierte Juden verwiesen.

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