"Märchenhaftes" Konzert des Grazer Orchesters Recreation
Den Beginn des Programms mit dem Titel “Weihnachtsmärchen” machte Felix Mendelssohn-Bartholdys Konzert-Ouvertüre “Die schönen Melusine”, zügig dirigiert und mit kraftvoll-blumigen Akzenten. Es folgte Engelbert Humperdincks “Hänsel und Gretel”-Suite, ein Klassiker für die Vorweihnachtszeit, der mit feinen Nuancen zu Gehör gebracht wurde. Vom plastischen Hexenritt bis zum Abendsegen zeigte sich das Orchester ambitioniert und ausdrucksstark.
Nach der Pause stand Tschaikowskys “Schwanensee-Suite” auf dem Programm, und dabei entfaltete Hofstetter jede Menge vorrevolutionär-russische Pracht. Glitzernd und funkelnd entstand die traurig-schöne Geschichte von der unglücklichen Schwanenprinzessin. Leicht und heiter erklang der Tanz der kleinen Schwäne, rassige Akzente wurden mit der Mazurka gesetzt. Den Schluss ließ Hofstetter dann in aller Schmerzlichkeit erblühen, setzte auf große Bögen und große Gefühle, ohne aber jemals eine klare Linie aus den Augen zu verlieren.
Das Konzert wird noch zwei Mal gespielt, und wer sich dann noch intensiver in weihnachtliche Stimmung versetzten möchte, hat bei den Aufführungen der Formation Recreation Barock weitere vier Mal Gelegenheit dazu. Ab 20. Dezember heißt es im Minoritensaal “Natale a Napoli” mit Werken von Händel, Corelli oder auch Vivaldi.