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"Magna Carta... Holy Grail": Neues Album von Jay-Z

Jay-Z meldet sich mit neuem Sound zurück.
Jay-Z meldet sich mit neuem Sound zurück. ©AP
Jay-Z, Rapmillionär und eine der prägendsten Szenefiguren der vergangenen 15 Jahre, hat ein neues Studioalbum vorgelegt. "Magna Carta... Holy Grail" lautet der Titel, der leider kaum hält, was er verspricht.

Jay-Z, der bürgerlich Shawn Carter heißt, lässt es an musikalische Substanz doch mangeln.

Das zeigt sich bereits im angesprochenen Opener “Holy Grail”, der durch Justin Timberlakes Mitwirken in leider belanglose R’n’B-Gefilde abdriftet, bevor Jay-Z über die Tücken seiner Prominenz lamentiert und gar ein kurzes Textzitat von Nirvanas “Smells Like Teen Spirit” aufblitzt. Im Vorfeld der Veröffentlichung machte er seinem Kollegen Kanye West in Sachen Promo-Wahnsinn ernsthafte Konkurrenz und präsentierte das Coverartwork in der Salisbury-Kathedrale in Großbritannien, direkt neben einer der vier noch existierenden Originalausgaben der “Magna Carta” von 1215. Ein Hinweis auf die Substanz des Albums? Wohl eher ein unglücklich gewähltes Mittel seiner weltweit agierenden Marketingstrategie.

Jay-Z ist “still the man to watch”

In erster Linie gibt Jay-Z ohnedies den Geschäftsmann: Ein Verwalter seines Namens, dem der gemütliche Bürostuhl leider näher stehen dürfte als die oft zermürbende Studioarbeit. Dass der Kontostand weiterhin stimmen wird, dafür sorgt wohl nicht zuletzt ein Deal mit einem Smartphone-Hersteller, der vor der weltweiten Veröffentlichung einer Million Nutzer einer neuen App in den USA einen gratis Download des Albums ermöglichte.

Doch Jay-Z weiß selbst immer noch am besten, wer er ist: “I’m still the man to watch” heißt es da in “Picasso Baby”, dessen eingängiger Beat sogar zum Kopfnicken animiert, wäre nicht der vor Selbstverliebtheit nur so strotzende Text. Natürlich, Egoismen und Statussymbole haben im Rap immer eine wichtige Rolle gespielt, aber sich selbst als “modern day Pablo Picasso” zu bezeichnen, geht sogar für den kommerziell erfolgreichsten Rapkünstler weit.

(APA)

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