Die 73-Jährige war nach eine Schlaganfall beeinträchtigt und hielt sich zur Rehabilitation in einem Seniorenheim auf. Der 75-Jährige holte seine Frau dort gegen 16.00 Uhr ab und fuhr mit ihr zu ihrem Wohnhaus in Hirschegg. In der Garage tötete der Mann seine Gattin und den Hund der Familie mit einem Jagdgewehr, das er legal besaß. In weiterer Folge erschoss er sich selbst. Der Sohn alarmierte gegen 18.20 Uhr die Einsatzkräfte.
Tötung auf Verlangen “nicht auszuschließen”
Nach Angaben des leitenden Ermittlers Norbert Schwendinger wurde bisher kein Abschiedsbrief gefunden, der Mann habe die Tat auch nicht angekündigt. Es gebe bisher auch keine Hinweise darauf, dass es sich um eine Tötung auf Verlangen gehandelt habe – das sei aber “nicht auszuschließen”.
Haller: “Möglicherweise letzter Liebesdienst”
Auch Prim. Dr. Reinhard Haller hält im ORF-Interview eine “Mord aus Liebe” mit anschließendem Suizid für sehr wahrscheinlich. Der Umstand, dass die Tat nach der Ankunft in der Garage geschah, deute darauf hin dass es sich nicht um eine Tötung aus Verlangen gehandelt habe, sondern vielmehr ein Entschluss des Mannes gewesen sei.
Solche Vorfälle geschehen laut Haller im Schnitt fünfmal pro Jahr in Österreich. Ein Erklärungsansatz sei, dass der Mann es als seine Pflicht empfunden haben könnte, den Lebenspartner von seinem Leiden zu befreien, sozusagen ein “letzter Liebesdienst”. Zu verhindern seien solche Taten letztlich nicht, da es in der Regel keine Warnzeichen für die Angehörigen gibt.
Befragungen im Umfeld des Ehepaares in den kommenden Tagen sollen die näheren Umstände der Tat erhellen, auch der genaue Hergang sei noch nicht geklärt. Weitere Aufschlüsse darüber soll die Obduktion bringen, die für Donnerstag angesetzt ist.
(APA)
Interview mit Norbert Schwendinger vom LKA