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Maps to the Stars - Kritik und Trailer zum Film

Mit dem packenden Psycho-Thriller "Maps to the Stars" bringt der kanadische Filmemacher David Cronenberg ("Naked Lunch", "Die Fliege") eine düstere Traumfabrik- bzw. eher Albtraumfabrik-Satire ins Kino: irgendwo zwischen "Short Cuts" von Robert Altman, "Mulholland Drive" von David Lynch und "Magnolia" von Paul Thomas Anderson.

Warum diese fiese Hommage an Amerikas Filmindustrie “Maps to the Stars” heißt? “Der Titel ist ein Hinweis auf die Karten, die man erwerben kann, um die Häuser der Stars im Labyrinth von Beverly Hills zu finden”, erläutert Cronenberg im Presseheft, “aber er erinnert uns auch an die Vorstellungen, die unsere Vorfahren vom Himmel und dessen Einfluss auf die Welt hatten”. Hollywood dient hier als Metapher für eine Stadt toter Götter.

Julianne Moore gewann Preis

Unheimlich und steril wirkt der Film, dessen 107 Minuten trotz mystischen Stoffs schnell wie im Rausch zu vergehen scheinen. Getragen wird der Thriller von einem herausragenden Ensemble. Die 52-jährige Julianne Moore gewann im Mai beim Festival von Cannes verdientermaßen den Preis als beste Schauspielerin für ihre Darstellung der wahnsinnigen Film-Diva Havana Segrand. John Cusack mimt einen undurchsichtigem Guru und Kinderstar-Vater, der “Twilight”-Star Robert Pattinson spielt einen Chauffeur und Möchtegern-Autor. Pattinson wollte nach “Cosmopolis” (2012), in dem er als Milliardär in Limousinen herumchauffiert wurde, unbedingt wieder mit Cronenberg zusammenarbeiten.

Auch wenn “Maps to the Stars” wie der Los-Angeles-Film schlechthin wirkt: Die meisten Innenaufnahmen entstanden im kanadischen Toronto, Cronenbergs Geburtsstadt. “Wir haben nur fünf Tage in L.A. gedreht, aber wir haben diese Tage voll ausgenutzt. Mein Mantra war ‘Keine Szene ohne Palmen!’ und ich habe es fast geschafft.” Wenn also auch nur kurz: Cronenberg drehte zum ersten Mal überhaupt in den USA, wie er sagt.

Kritik zu “Maps to the Stars”

“Maps To The Stars” führt in die Abgründe der Familie Weiss: Sohn und Kinderstar Benji (bitterböse gespielt von Evan Bird, der einen ein bisschen an Popstar Justin Bieber erinnern kann) hat mit gerade einmal 13 Jahren schon eine Drogenkarriere vorzuweisen. Seine vernarbte Schwester Agatha (geheimnisvoll: Mia Wasikowska) hat vor Jahren im Haus der Familie Feuer gelegt und kam in die Psychiatrie. Nach ihrer Entlassung kehrt die Brandstifterin nun von Florida nach Kalifornien zurück. Das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Agatha sucht verhängnisvoll die Nähe zu ihrem Bruder Benji, was Vater Stafford gar nicht gefällt. Sie stürzt sich außerdem in eine Affäre mit dem Chauffeur Jerome und heuert als persönliche Assistentin bei der alternden Film-Diva Havana an, die wiederum eine Kundin von Selbsthilfe-Guru Stafford, also Agathas Vater, ist. Die hysterische Havana fühlt sich vom Geist ihrer Mutter verfolgt, will aber unbedingt in einem Remake des Films mitspielen, der ihre Mutter einst berühmt machte. Zunächst behandelt sie ihre Assistentin freundlich, doch wird sie immer launischer.

Die Selbstverliebtheit und Larmoyanz der exhibitionistischen Diva gipfelt in einer Szene, in der sie mit Verstopfung und furzend vor Agatha auf der Toilette hockt und arrogant schwadroniert. Die Folgen wird sie bitter bereuen. Den Zuschauer werden sie schockieren.

Trailer zum Film:

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