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"March of Science" führt am 22. April durch Wien

Am 22. findet der "March of Science" auch in Wien statt.
Am 22. findet der "March of Science" auch in Wien statt. ©APA
Die Organisatoren des "March for Science" in Wien wollen breite Schichten der Gesellschaft zur Teilnahme am Samstag, den 22. April motivieren. Los geht es bereits um 14 Uhr im Sigmund-Freud-Park.

Jeder mitmarschierende Wissenschafter solle zwei weitere nicht in der Forschung tätige Personen mitnehmen, so Helga Nowotny, Ex-Präsidentin des Europäischen Forschungsrats (ERC), bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.Wissenschaft braucht Verbündete”, betonte Nowotny. Der “March for Science” solle nicht ein Marsch von Wissenschaftern sein, sondern ein Marsch mit Wissenschaftern. Wie viele Personen in Wien dem Aufruf zur weltweit in mehr als 500 Städten stattfindenden Veranstaltung folgen werden, wollte Organisator Oliver Lehmann nicht prognostizieren. In den vergangenen vier Wochen habe man in sozialen Medien und auf der Homepage rund 150.000 Kontakte registriert, außerdem tagen 12.000 Teilnehmer der European Geosciences Union ab Sonntag in Wien. Dazu kämen breite Unterstützung der meisten heimischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH). “Es ist letztlich aber vom Wetter abhängig”, meinte Lehmann.

Die Route des “March of Science” in Wien

Mit dem Marsch, der nach einem “Science Picnic” mit Kurzvorträgen und Experimenten im Sigmund-Freud-Park vor der Votivkirche ab 14.00 Uhr über Freyung, Stephansplatz, Wollzeile, Albertina und Heldenplatz zum Maria-Theresien-Platz führt, suche man bewusst die Mitte der Gesellschaft bzw. der Stadt, so Lehmann.

Zwar betonen die Organisatoren, dass sich der Marsch nicht gegen etwas oder jemanden richtet – die Stoßrichtungen machten die Teilnehmer aber klar. “Wer Wissenschaft betreibt, steht im Austausch mit Wissenschaftern aus der ganzen Welt”, so Nowotny. “Die US-Kollegen sind im Zustand der Schockstarre nach der Wahl von Präsident Trump und dem, was sich an Folgen abzeichnet. Die Türkei ist nicht weit entfernt und Ungarn sogar noch näher.” Die von der Schließung bedrohte Central European University in Budapest sei jene Universität in der Region, die vom ERC die meisten Förderpreise erhalten habe.

Wissenschaft will Stellung nehmen

Wissenschaft und Gesellschaft seien nicht zu trennen, betonte Nowotny. “Wissenschaft steht für Fakten, Gesellschaft steht für Werte – diese Zweiteilung ist passe.” In dem Moment, wo demokratische Werte angegriffen würden, müsse die Wissenschaft Stellung nehmen, weil sie selbst bedroht sei. Die Einstellung “Normal seid ihr im Elfenbeinturm und was rundherum passiert, geht euch nix an” lehnt sie ab. “Dem ist nicht so.”

Die Rektorin der Akademie der bildenden Künste, Eva Blimlinger, will dabei auch Überzeugungsarbeit leisten: “Es gibt Personen in der Gesellschaft, die sagen werden: ‘Was kümmert ihr euch um die türkischen Universitäten’. Es geht jetzt aber darum, denen zu sagen, dass wenn Wissenschaft dort verfolgt wird, sich das in eine großen Spirale auch auf euer Leben auswirken wird. Das zu erklären ist nicht einfach, aber es ist die Aufgabe von Universitäten.”

(APA/Red)

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