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"Mass Effect: Andromeda": Epische Sci-Fi-Action im Test

"Mass Effect Andromeda" im Test
"Mass Effect Andromeda" im Test ©EA / Bioware
Die Entwickler von BioWare melden sich mit ihrer wohl bekanntesten Reihe zurück: "Mass Effect: Andromeda" setzt das beliebte Franchise fort und dabei vor allem auf alte Stärken.

Die “Mass Effect”-Trilogie zeichnete sich durch interessante Charaktere aus, die in einem ausgeklügelten und vor allem in jeder Hinsicht reichhaltigen Universum einem lauernden Übel Einhalt bot. Freiheit bei der Gestaltung der eigenen Spielfigur und die freie Wahl hinsichtlich richtungsweisender Entscheidung bei der Handlung überzeugten fast durchgehend über alle drei Teile hinweg, logisch also, einen neuen Ableger der Bestseller-Reihe zu veröffentlichen.

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“Mass Effect: Andromeda” stellt einen neuen Startpunkt dar – eine neue, langlebige Reihe soll damit gestartet werden. Bei der Story setzt man dabei auf einen mehr oder minder klaren Schnitt: Der ursprünglichen Heimatgalaxie wird der Rücken zugekehrt, denn die sogenannte “Andromeda-Initiative” hat das Ziel, ein weit entferntes, unbekanntes Territorium abseits der Milchstraße zu Besiedelung zu erforschen. Als Sara bzw. Scott Ryder übernimmt der Spieler im Action-RPG die Rolle des “Pathfinders”, eine Art Entscheidungsträger für heikle Angelegenheiten, zuständig in diesem Fall für die menschlichen Siedler. Praktisch.

Die Kritik zu “Mass Effect: Andromeda”

In mehreren “Archen” machen sich die verschiedenen Spezies der Vorgängerteile (u.a. die Krogan und Turian) Richtung Andromedagalaxie auf, doch schon bei der Ankunft (nach einer mehrere Jahrhunderte andauernden Reise) warten Probleme ungeahnten Ausmaßes. Die Etablierung der Gegner wird ebenso schnell abgehandelt wie die Aufgabenstellung für den Spieler: Die ersten Siedlungsprojekte sind gescheitert, die vermeintlich bewohnbaren Planeten durch merkwürdige Umstände transformiert. So macht man sich mit einem neuen, schicken Raumschiff und bunt durchgemischter Besatzung auf, den Problemen ins Auge zu blicken und gegebenenfalls mit Waffengewalt zu lösen.

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Für Kenner der “Mass Effect”-Reihe bleibt großteils alles beim alten: Planeten auswählen, scannen, besuchen und zahlreiche Aufgaben bewältigen, die von unterschiedlichsten Figuren in Auftrag gegeben werden. Aus der Third-Person-Perspektive wird dabei wieder unter großer Auswahl an Waffen und Fähigkeiten der Gegnerschar Einhalt geboten, mittels sechs-rädrigem Geländefahrzeug werden die weitläufigen Planeten erkundet. Vom Wüsten- bis hin zum Eisplaneten offeriert der Titel Abwechslung, wenn auch nicht sonderlich kreative. Bioware setzt ganz offensichtlich auf bisherige Mittel, um die neue Reihe in Schwung zu bringen – lediglich vereinzelt hat man sich die Mühe gemacht, das Gameplay zeitgemäß anzupassen (Sprungdüsen geben dem Spieler etwa dringend benötigte Beweglichkeit).

Eklatanten Mängel in jeder Hinsicht

Schon kurz nach Spielbeginn werden die Probleme von “Mass Effect: Andromeda” sichtbar: Von ausdruckslosen Gesichter bis hin zu seltsamen Bewegungsanimationen laden die technischen Verfehlungen zum Staunen ein, das Menü-Interface ist im besten Fall noch unnötig umständlich. Von nervigen und nicht überspringbaren Anreise-Animationen und ödem Ressourcen-Scannen auf den Planeten hätte man sich auf jeden Fall verabschieden könnten, dank der öffentlichen Kritik sollen Patches zumindest teilweise Verbesserung bringen.

Auch bei den eigentlichen Stärken der Reihe machen sich im Laufe der Spielzeit eklatante Mängel breit, plätschert doch die Rahmenhandlung recht belanglos vor sich hin und auch die endlosen Fetch-Quests werden wohl kaum Spieler finden, die sich den belanglosen Aufgaben annehmen. Mäßig interessant, aber keinesfalls vergleichbar in ihrer emotionalen Intensität sind immerhin die diversen Missionen rund um die Teammitglieder.

Das Fazit: “Mass Effect: Andromeda”, verloren im All

So offeriert “Mass Effect: Andromeda” vor allem eines: Altbekanntes. Leider konnte in fast keinerlei Belangen die Qualität der Vorgänger aufrecht erhalten werden. Das gerade noch als solide zu bezeichnende Gameplay kann im Jahr 2017 in einem Genre, welches erst vor kurzem weitaus faszinierendere Titel wie “The Legend of Zelda: Breath of the Wild” oder “Horizon: Zero Dawn” hervor gebracht hat, wohl niemanden beeindrucken. Wer sich als “Mass Effect”-Fan bezeichnet kann einen Blick auf das Spiel riskieren, als Startpunkt einer neuen Reihe ist hier trotz großem Potential leider wenig relevantes oder interessantes zu finden.

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(Red. / Alle Bilder: EA)

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