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Mehr als doppelt so viele tödliche Verkehrsunfälle im Hitze-Sommer

Ein tödlicher Unfall auf der A10 im Juli.
Ein tödlicher Unfall auf der A10 im Juli. ©FMT-Pictures/MW
Der hitzige Sommer brachte einen traurigen Rekord. Die Zahl der Todesopfer auf den Salzburger Straßen stieg auf mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr. 
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Im heurigen Hitzesommer ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Salzburg gegenüber dem Vorjahr von vier auf zehn gestiegen. Auch österreichweit gab es heuer im Juli und August deutlich mehr tödliche Verkehrsunfälle. Freizeitziele sollen besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein, so der VCÖ. Zudem sind verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen zu hohes Tempo sowie Ablenkung  nötig.

Mehr Todesopfer bei Hitze

“Der verregnete Sommer des Vorjahres brachte österreichweit die niedrigste Anzahl an tödlichen Verkehrsunfällen seit Bestehen der Unfallstatistik. Heuer jedoch ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle wieder stark gestiegen. Das Ziel muss sein, dass auch bei schönem Wetter und mehr Verkehr weniger Unfälle passieren. Es braucht stärkere Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen”, betont VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer.

Opferanstieg in Salzburg besonders stark

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass Salzburg zu jenen sechs Bundesländern zählt, wo die Anzahl der tödlichen Verkehrsunfälle besonders stark gestiegen ist. Nach vorläufigen Zahlen kamen in Salzburg zehn Menschen im Juli und August bei Verkehrsunfällen ums Leben, um sechs mehr als im Juli und August des Vorjahres.  Sieben der zehn tödlich Verunglückten waren Pkw-Insassen, zudem verunglückte jeweils ein Motorradfahrer, ein Radfahrer und ein Insasse eines Klein-Lkw. Im Sommer 2013 starben sogar 17 Menschen bei Verkehrsunfällen in Salzburg, im Sommer 2010 waren fünf Todesopfer zu beklagen.

Auch österreichweit nahm die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle stark zu. 106 Menschen starben heuer im Juli und August bei Verkehrsunfällen, um 31 mehr als im Sommer des Vorjahres, informiert der VCÖ.

Urlaubsregionen stark betroffen

Vor allem in Bundesländern mit viel Ausflugsverkehr, wie Salzburg, Steiermark, Kärnten und Tirol ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle stark gestiegen. “Viele Freizeitziele sind nicht gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Das Unfallrisiko ist aber mit dem Auto um ein Vielfaches höher als mit Bahn oder Bus. Umso wichtiger ist es, das Angebot an Bahn- und Busverbindungen zu Ausflugs- und Freizeitzielen zu verbessern”, fordert VCÖ-Experte Gansterer. Der VCÖ schlägt vor, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Finanzierung von zusätzlichen öffentlichen Verkehrsverbindungen verwendet wird. Auch das Nacht- und Discobus-Angebot soll damit in den Regionen verbessert werden.

Von 1. Jänner bis 31. August sind bei Verkehrsunfällen in Österreich bereits 318 Menschen ums Leben gekommen, um fünf mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Für die Verkehrssicherheit in Salzburg ist das Jahr 2015 ein besonders trauriges Jahr: Seit Jahresanfang kamen bereits 31 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, um vier mehr als im gesamten Vorjahr.

Verstärkte Maßnahmen gefordert

Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit. “Ausgerechnet die Hauptunfallursachen sind in Österreichs Vormerksystem nicht enthalten”, spricht sich VCÖ-Experte Gansterer für eine Erweiterung aus. Eine VCÖ-Analyse zeigt, dass in 20 EU-Staaten Schnellfahren Teil des Vormerksystems bzw. des Punkteführerscheins ist, in 12 EU-Staaten ist Handy am Steuer ein Vormerkdelikt.

Zahlen der Verkehrsopfer im Sommer

Steiermark: 23 (plus 8)

Oberösterreich: 20 (plus 3)

Niederösterreich: 20 (minus 3)

Kärnten: 12 (plus 7)

Tirol: 12 (plus 8)

Salzburg: 10 (plus 6)

Burgenland: 6 (plus 3)

Vorarlberg: 1 (minus 1)

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