Nun aber kommt wieder Bewegung in das geplante Vorhaben, ein gleichsam neues Gebetshaus in der Marktgemeinde zu schaffen. Lange hat man im Verein ATIB zusammen mit dem beauftragten Architekten geplant, gerechnet, abgewogen, verglichen, und wieder neu bewertet und neu gerechnet, bis der endgültige Plan für das ehrgeizige Gebetshausprojekt schließlich festgelegt war. Und nun ist es so weit, dass das Vorhaben seiner Verwirklichung entgegensieht.
Vor Bauverhandlung
Anfang Februar wurde mit der Baueingabe bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz das Genehmigungsverfahren eingeleitet, kommende Woche steht die Bauverhandlung für die Bewilligung zur Einrichtung eines türkisch-islamischen Kulturvereins samt Einliegerwohnung an. Das islamische Gebetshaus soll im ehemaligen Chemiebau-Gebäude an der Austraße entstehen, die Liegenschaft mit 1700 Quadratmeter Grundfläche hat der Verein ATIB Ende 2009 erworben.
Erstvorhaben geplatzt
Den Immobilienkauf, für den rund 400.000 Euro aufgebracht werden mussten, tätigte ATIB, nachdem die ursprünglichen Pläne zum Neubau eines islamischen Gotteshauses auf einem Gemeindegrundstück im Nenzinger Unterdorf vor eineinhalb Jahren platzten. Gegen das dortige Bauprojekt hatte sich eine Bürgerinitiative mittels groß angelegter Unterschriftenaktion zur Wehr gesetzt. Der ATIB-Verein warb zwar auch mit Unterstützung durch FP-Gemeindechef Florian Kasseroler um Verständnis und Verständigung unter der Bevölkerung, stellte letztlich aber alle Planungsaktivitäten ein und verwarf das Neubauprojekt; nicht zuletzt wegen des einsetzenden überregionalen politischen Hickhacks. Nun soll es indes mit dem Moschee-Plan B endlich klappen. Schließlich muss das seit 26 Jahren als Gebetshaus genutzte Altgebäude in der Eugen-Getzner-Straße aufgrund eines Straßenbaus bis spätestens 2013 geräumt werden. Der nunmehrige Standort sollte für alle Seiten eine verträgliche Lösung darstellen, setzt man bei ATIB auf das Anrainer-Einvernehmen. Wenn ein positiver Baubescheid vorliegt, könnte noch im Frühsommer mit den Umbauarbeiten im ehemaligen Chemiebau begonnen werden. Vorgesehen ist auf einer Gesamtnutzfläche von 800 Quadratmetern im Erd- und Obergeschoss jeweils einen Gebetsraum für Männer und Frauen einzurichten, dazu Sanitär-, Lese- und Ruheraum sowie eine Bibliothek. Dazu kommt noch eine Imam-Wohnung. Und eine 165 Quadatmeter große Freifläche soll gleichsam als Ort der Begegnung genutzt werden. An der Außenfassade werden keine Umbauten vorgenommen.
(VN)