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Mehr Wasser in Streuewiesen

Die Gräben entlang der Streuewiesen sollen auch in trockenen Sommern ausreichend Wasser enthalten.
Die Gräben entlang der Streuewiesen sollen auch in trockenen Sommern ausreichend Wasser enthalten. ©A. J. Kopf
Wasser für Streuewiesen und Beobachtungs-Plattform

Viele der Streuewiesen im Naturschutzgebiet Rheindelta sollen wieder mehr Wasser erhalten. Das Projekt zur “Wiedervernässung” wird noch heuer bei der Bezirkshauptmannschaft Bregenz eingereicht. Ebenso ist ein Steg mit Plattform geplant, der die Vogelbeobachtung in der Fußacher Bucht erleichtern soll. Fußach und Höchst stehen hinter diesen Maßnahmen.

Über die beiden Projekte des Naturschutzvereines Rheindelta berichtete Bürgermeister LAbg. Ernst Blum bei der letzten Sitzung der Gemeindevertretung. Mag. Walter Niederer, Gebietsbetreuer des Naturschutzgebietes, zu den Vorhaben: “Der Polderdamm und die Pumpwerke sollen die bewohnten Gebiete im Rheindelta vor Hochwasser schützen. Allerdings ziehen die Pumpen auch Wasser aus den extensiv bewirtschafteten Streuewiesen ab.” Dort wirkt der Boden wie ein Schwamm, kann gewaltige Wassermengen speichern und sich dann um bis zu 60 cm anheben. “Ist allerdings zu wenig Wasser vorhanden, verschwinden verschiedene Tier- und Pflanzenarten”, erläutert Walter Niederer. “Deshalb muss etwa beim Grenzgraben zwischen Fußach und Höchst die Verbuschung entfernt werden, scheue Vögel benötigen entsprechend große Fluchtdistanzen und Blickfeld. Es ist aber auch ausreichend Wasser erforderlich, damit die Streuewiesen erhalten bleiben.”

Vor dem Bau des Polderdammes kam Bodenseewasser bei Hochstand im Rheindelta weit landeinwärts, jetzt wird es abgehalten und Niederschlagswasser über den Damm in den Seegepumpt. “Ein sinnvolles Wasserreglement kann verhindern, dass um viel Geld Wasser abgepumpt wird, das keine Wohngebiete gefährdet. Und der Charakter des Naturschutzgebietes bleibt besser erhalten.” Eine Teilmaßnahme ist die Wiederverwässerung, die Streuewiesen in den Ortsgebieten von Fußach und Höchst betrifft. Walter Niederer: “Das könnte dazu führen, dass die beiden letzten brütenden Bekassinen erhalten bleiben und es vielleicht wieder mehr dieser Vögel im Rheindelta gibt.” Den Großen Brachvogel kann man im Gebiet zwar noch beobachten, allerdings lediglich auf der Durchreise, Brutpaare finden sich nicht mehr.

Beobachtungsplattform
“Steg und Beobachtungsplattform sind ein weiterer kleiner Schritt zur Besucherlenkung im Rheindelta. Die Tierwelt dort soll möglichst wenig gestört werden. Wir wollen mit einem niedrigen Holzsteg und einer kleinen Plattform aus Holz, die mit Schilf verkleidet wird, die Beobachtung der beeindruckenden Vogelwelt in der Fußacher Bucht ermöglichen. Gleichzeitig kann so verhindert werden, dass Vogelkundler quer durchs Gelände laufen und dabei Schaden anrichten.”

Dass auch kleine Schritte Erfolge bringen, hat die Verlegung von Straßen während der vergangenen Jahre gezeigt. Mag. Niederer: “Jetzt sind Fußgänger und Radfahrer auf die Wegen neben dem Damm bzw. auf dem Damm konzentriert, zuvor führte die Straße etwa im Bereich Wiglat viel näher an die Brutgebiete.” Zudem warauf der Strecke von Fußach Richtung Rohrspitz großer Aufwand erforderlich, um die Straße in dem schlechten Untergrund zu erhalten. Obmann des Naturschutzvereines Rheindelta ist der Höchster Bürgermeister Werner Schneider.

Tannelestraße,Fußach, Austria

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