AA

Menschen mit Demenz im Alltag begleiten

Menschen mit Demenz im Alltag
Menschen mit Demenz im Alltag ©Pezold
Kornelia Rümmele-Gstrein, Psych. DGKS, referierte in der Senecura über den Alltag mit Demenz. Hohenems. In der Senecura Angelika Kaufmann Straße befasste man sich vergangenen Montagabend mit dem Thema Demenz.
Menschen mit Demenz im Alltag begleiten

Im Rahmen der Reihe „Pflege im Gespräch“ gab es einen Vortrag von Kornelia Rümmele-Gstrein. Rümmele pflegte selbst fünf Jahre lang eine demenzkranke Verwandte und weiß, wovon sie spricht. Anhand zahlreicher Beispiele aus ihrem Berufsalltag, gab Rümmele Anregungen und Tipps, wie man das Leben mit Demenzkranken meistern kann, ohne dabei die Nerven zu verlieren.

Es werden immer mehr

„Die Zahl der Demenz-Erkrankten wird in den nächsten Jahren immer mehr ansteigen“, so die Referentin. In den Statistiken scheinen nur jene auf, die vom Arzt eine eindeutige Diagnose erhalten haben, die Dunkelziffer würde wohl die statistisch erfassten Zahlen sehr erhöhen. Ohne pflegende Angehörige würde das soziale Netz wohl zusammenbrechen, 85% der Demenzkranken werden zu Hause betreut. Zeitreisende unter uns Die Kommunikation wird immer schwieriger, Gehirnregionen werden geschädigt, das Kurzzeitgedächtnis geht mehr und mehr verloren – was lange erhalten bleibt, ist das Langzeitgedächtnis. Die Vergangenheit gewinnt immer mehr an Wert, die Kranken halten sich in Zeiten auf, als es ihnen noch gut ging, als sie noch leistungsfähig waren und mit beiden Beinen im Leben standen. Wie Zeitreisende ziehen sie sich in ihre eigene Welt zurück und es wird immer schwieriger, ihnen dorthin zu folgen. Wenn die Angst übermächtig wird, die Hilflosigkeit ständiger Begleiter ist, wenn man sein Leben langsam verliert, flüchtet man sich in eine Welt, die in Ordnung ist. Das Zauberwort heißt Liebe „Macht die Zeitreise mit“, riet Rümmele ihren ZuhörerInnen. Die Kranken leben in einer anderen Realität, man sollte nicht urteilen, sondern versuchen, zu verstehen. Den Alltag „entschleunigen“, die Dinge gelassener sehen, das hilft nicht nur den Betroffenen, sondern auch deren Pflegern. Das emotionale Gedächtnis bleibt uns bis zum Schluss, die guten Gefühle streicheln die Seele, Ruhe und Geborgenheit geben den Kranken Sicherheit. Was am Ende übrig bleibt – ist die Liebe. Info: Die Reihe „Pflege im Gespräch“ wird von den Krankenpflegevereinen und mobilen Hilfsdiensten der Kummenbergregion und der Stadt Hohenems, dem Sozialzentrum Altach und der Aktion Demenz in Zusammenarbeit mit Connexia organisiert.

  • VIENNA.AT
  • Hohenems
  • Menschen mit Demenz im Alltag begleiten
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen