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Metaller-KV-Verhandlungen gescheitert: Jetzt Streikfreigabe

Die Metaller-KV-Verhandlungen wurden abgebrochen.
Die Metaller-KV-Verhandlungen wurden abgebrochen. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Nach einem 16-stündigen Verhandlungsmarathon sind die Verhandlungen über einen Kollektivvertrag 2018 für die 130.000 Beschäftigten der Metalltechnischen Industrie in der 5. Runde abgebrochen worden. Der ÖGB hat nun eine Streikfreigabe beschlossen.
Die Metaller-KV-Verhandlungen sind gescheitert. Sollte keine Einigung bis nächsten Montag erreicht werden, will die Gewerkschaft Kampfmaßnahmen ab Dienstag ergreifen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt ein Lohn- und Gehaltsplus von 2,5 Prozent angeboten, die Gewerkschaften waren mit einer Forderung nach einem Plus von 4 Prozent in die Verhandlungen gegangen. Im Laufe der Verhandlungen soll es eine Annäherung bis 3 Prozent Lohnplus plus Zusatzvereinbarungen gegeben haben. Nach dem Scheitern der Verhandlungen hat die Gewerkschaft aber wieder ihre ursprüngliche Forderung von 4 Prozent Lohn- und Gehaltsplus erneuert.

Für Foglar Forderung der Gewerkschaft berechtig

“Ich hoffe sehr, dass es nicht zu Streiks kommen wird. Das wäre ein völlig unangemessenes Mittel. Es geht um die gemeinsame Verantwortung für den Standort”, sagte Arbeitergeber-Verhandler Veit Schmid-Schmidsfelden nach der gescheiterten Verhandlungsrunde. Die Arbeitgeber sehen im Abbruch auch ein Zeichen dafür, dass die Sozialpartnerschaft “zutiefst” reformbedürftig ist.

Für ÖGB-Präsident Erich Foglar gab es in der fünften Metaller-Verhandlungsrunde “kein ausreichend, akzeptables Ergebnis”. Für Foglar ist die Forderung der Gewerkschaft berechtigt, weil es derzeit eine “außerordentlich gute Wirtschaftslage” gebe, die Auslastung in der Metallindustrie “sehr” gut sei und hohe Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Mit Kampfmaßnahmen werde man vonseiten der Gewerkschaft aber “wie immer äußerst sorgfältig umgehen”. Foglar sieht die Sozialpartnerschaft nicht infrage gestellt.

Industriellenvereinigung ist für Rückkehr an den Verhandlungstisch

Die Industriellenvereinigung (IV) kritisierte den Verhandlungsabbruch. “Denn gerade die jüngsten Streikdrohungen durch die Gewerkschaften führen uns einmal mehr das fehlende Verantwortungsbewusstsein einzelner Proponenten vor Augen, die sonst die Wichtigkeit sozialpartnerschaftlichen Handelns propagieren”, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. Entscheidend sei es nun, so rasch wie möglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

APA/Red.

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