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Metallica stiegen bei "Rock in Vienna" aufs Gaspedal

Metallica-Sänger James Hetfield ließ die Sau raus
Metallica-Sänger James Hetfield ließ die Sau raus
30.000 Besucher kamen laut dem Veranstalter zur Premiere von "Rock in Vienna" am Donnerstag auf die Donauinsel, 29.999 davon in erster Linie wegen Metallica. Da waren die Lücken in den Reihen vor den Bühnen plötzlich verschwunden, als die erfolgreichste bestehende Metalband mit "Fuel" loslegte. Den Treibstoff für Raketen hatte man sich diesmal erspart und stattdessen in die Performance getankt.
Metallica in Wien

Keine Bombastshow mit Pyrotechnik, keine Gimmicks, keine besonders auffällige Lichtanlage: Metallica setzten bei ihrem siebenten Österreich-Besuch in zehn Jahren auf Musik pur. Und da vor allem auf Songs, bei denen auf das Gaspedal gestiegen wurde – etwa “No Remorse” (so etwas wie das Motto des Auftritts: keine Gnade für die Ohren und Nackenmuskel der Headbanger), “Disposable Heroes”, “The Frayed Ends Of Sanity”, “Damage Inc.” sowie “Creeping Death”. Da war kein Platz für die Schunkelballade “Nothing Else Matters”, sonst ein Fixpunkt. Wobei das vermutlich am verspäteten Beginn des Auftritts lag.

Metallica sorgen für Mega-Stimmung

Man kann sich über Drummer Lars Ulrich lustig machen, über die – an diesem Abend eh nicht zu langen – Gitarrensoli-Dudeleien, über ausgiebig bediente Rock-Klischees oder darüber, dass die neue Nummer “Lords Of Summer” seit ihrer Aufführung vor einem Jahr in der Krieau nicht besser geworden ist. Aber wen juckt das, wenn man zu “For Whom The Bell Tolls” die Hände in die Höhe reißen, zu “Sad But True” aufstampfen und zu “One” die Birne ordentlich durchschütteln will? Die Gruppe fegte stilsicher durch ihr Programm: in erster Linie hart, herzlich nur bei den Ansagen. Die Frage von Sänger, Gitarrist und Rampenschwein James Hetfield, “Metallica-Family, are you with us?”, war eine rhetorische.

Großer Andrang am Donnerstag

Das neue Festival setzte bei der Premiere auf alte Headliner, im Fall von Metallica hat sich das nicht nur für die Fans ausgezahlt. Denn wenn das ursprünglich angepeilte Ziel von 50.000 Gästen nicht erreicht werden konnte, so war der Andrang am Donnerstag doch groß: An manchen Ständen ging der Gerstensaft aus. Das Konzept zweier paralleler, abwechselnd bespielter Bühnen ist ok, man spart sich Wege, allerdings verteilte sich die Menge ungleichgewichtig. Während sich die Massen vor der noch im Umbau befindlichen “Metallica-Bühne” drängten, hatte man beim Gig der Broilers viel Platz zum Tanzen. Vorteil des Standortes: Man konnte dem servierten 0815-Junkfood und zu langen Warteschlangen entkommen und sich in umliegenden Lokalen stärken.

 

(APA)

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