Hayböck war mit 127 m wie im Vorjahr der Beste der Qualifikation und trifft damit im ersten Durchgang am Sonntag (14.00 Uhr/live ORF eins) im K.-o.-System auf Peter Prevc. “Vielleicht habe ich ihn mit dem Quali-Sieg schon etwas nervös gemacht”, meinte der Oberösterreicher, der trotz eines Rückstands von 21,1 Punkten die Hoffnung auf den Gesamtsieg – es wäre der achte eines ÖSV-Springers in Serie – noch nicht aufgegeben hat.
“Wenn ich sagen würde, es ist nicht mehr möglich, wäre das der falsche Weg”, meinte der 24-Jährige. “Wenn Peter aber so weiterspringt, wird es ganz schwer.” Der 23-jährige Slowene, der im Vorjahr in Innsbruck nur Elfter war, verzichtete nach zwei guten Trainingssprüngen (123/127 m) auf einen dritten Versuch. ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin stufte den mit 2.000 Euro belohnten ersten Platz als bedeutsam ein. “Es war wichtig, auf dem Podest ganz oben zu stehen. Das wollen wir für morgen rüberbringen.”
Titelverteidiger Stefan Kraft, der Vorjahreszweite auf dem Bergisel, war nach einem Sprung auf 123,5 m noch Vierter. “Das wundert mich”, meinte der Salzburger, der es diesmal etwas ruhiger angehen ließ. “Ich habe mir die besten Sprünge für den Wettkampf aufgehoben”, sagte der 22-Jährige. “Da werde ich Vollgas geben.”
Acht von elf angetretenen Österreichern schafften es in den dritten Tournee-Bewerb. Neben den Tourneesiegern Kraft und Schlierenzauer sowie Hayböck und Manuel Fettner (30.) gelang das aus dem nationalen Kontingent auch Markus Schiffner (24.), Clemens (Aigner (27.), Philipp Altenburger (42.) und Elias Tollinger (47.)
Gregor Schlierenzauer vermochte aus dem lockeren Training auf dem Bergisel wenige Tage zuvor keine Vorteile zu ziehen. Der zweifache Innsbruck-Sieger kam über 114 m und den 41. Platz nicht hinaus. “Da kann ich nicht zufrieden sein”, erklärte der Stubaier nach einem zu früh erfolgten Absprung. “Dadurch fehlte der Punch, es war ein Runterkämpfen statt ein Runterfliegen.” Er vermisse weiterhin das gute Feeling in der Anlaufspur, meinte der fast 26-Jährige (Geburtstag am 7.1.). “Ich komme mir fast vor wie im Casino beim Roulettespielen, manchmal geht’s besser, manchmal schlechter.”
Die übrigen zwei noch aktiven ÖSV-Tourneegewinner sind am Sonntag nicht dabei. Thomas Diethart (2014) hatte den Sprung in das nationale Kontingent nicht geschafft und Andreas Kofler (2010), der 2012 in Innsbruck gewonnen hatte, verpasste mit 110 m als 59. die Qualifikation deutlich. Auch Manuel Poppinger (56.) fand auf der Heimschanze den Anschluss an frühere, bessere Saisonleistungen nicht. Nachdem er in Oberstdorf und Garmisch nicht das Finale erreicht hatte, scheiterte der Tiroler mit 110,5 m in der Qualifikation.
Der 31-jährige Kofler war nach der vergangenen Wettkampfperiode aus den ersten 55 der Weltrangliste gefallen, die fixe Quotenplätze für den Weltcup haben. Am Samstag setzte es für ihn eine weitere Enttäuschung. “Die Freiheit ist nicht da. Man bemüht sich, keinen Fehler zu machen und ist daher nicht locker genug”, konstatierte der die Form suchende Stubaier. “Ich gebe nicht auf, aber ich muss mir etwas einfallen lassen.”