Die ganze Familie Thurnher sitzt am Tisch. Es gibt Kaffee und selbstgemachte Erdbeerroulade von Mama Michaela. In den vergangenen Tagen ist viel passiert und es gibt einiges zu besprechen. Sophie Thurnher kann es immer noch kaum glauben, dass sie am Freitag auf der MS Sonnenkönigin zur Miss Vorarlberg gekürt wurde. „Es waren so viele Eindrücke, ich muss das alles erstmal verarbeiten“, sagt sie. „Ich habe den Sieg nicht erwartet. Ich bin nicht mit der Einstellung dorthin gegangen, um die Misswahl zu gewinnen. Ich wollte Spaß haben und Erfahrungen sammeln.“
Entscheidung in letzter Minute
Dass die hübsche Schülerin Ende November vergangenen Jahres zum Misswahlcasting nach Schwarzach ging, war eher Zufall. „Als ich mit einer Freundin spazieren war, sprach mich Astrid Mangeng von der Team Agentur an. Sie hat mich gefragt, ob ich bei der Misswahl mitmachen möchte“, erzählt Sophie. „Noch am Tag des Castings war ich unschlüssig, ob ich hingehen soll. Dann habe ich es doch gewagt.“
Schließlich schaffte es die 18-Jährige unter die schönsten neun Mädchen Vorarlbergs und qualifizierte sich für das Rennen um die Krone. Ihre 92-jährige Oma sei zuerst wenig begeistert gewesen, als sie davon erfuhr. „Sie sagte: ‚Zum Casting kannst du gehen, aber sicher nicht bei der Misswahl mitmachen‘“, erinnert sich Sophie an ihre Worte. „Mittlerweile ist meine Oma mein größter Fan. Sie hat alle Zeitungsartikel über mich ausgeschnitten und die Misswahl mit Freunden und Nachbarn über den Livestream im Internet mitverfolgt.“ Unterstützung bekam Sophie auch von Freunden und Familie, wobei ihre Eltern der Misswahl anfangs auch kritisch gegenüberstanden. „Modeln war noch nie ein Thema bei uns im Haus. Die Misswahl haben wir für sie eher als Chance gesehen, neue Erfahrungen zu sammeln“, sagt Papa Matthias. „In dem Moment, als Sophie dann zur Miss Vorarlberg gekürt wurde, haben wir uns natürlich für sie gefreut. Aber als Eltern sieht man dann auch die andere Seite, was mit dem Sieg alles auf sie zukommt.“
Denn als neue Miss Vorarlberg beginnt für Sophie nun eine spannende Zeit. Am 6. Juli vertritt sie gemeinsam mit Vizemiss Jennifer aus Fußach das Ländle bei der Miss Austria Wahl in Baden. „Ich glaube, die Miss Austria Wahl ist ein echtes Highlight. Den Rest lasse ich auf mich zukommen“, berichtet Sophie. „Natürlich ist nun der Wunsch da, im Modelbusiness Fuß zu fassen. Aber ich möchte da jetzt erstmal reinschnuppern und schauen, was kommt.“
Matura und Studium
Denn für die Hohenemserin steht nun erst mal der Schulabschluss auf dem Programm. Morgen, Mittwoch, schreibt sie ihre erste Maturaprüfung. Ab Herbst möchte sie dann Physiotherapie studieren. Die Aufnahmeprüfungen für das Studium hat sie bereits während der Vorbereitungen zur Misswahl absolviert. „Da bewerben sich teilweise 1000 Leute auf 35 Studienplätze“, weiß die Schülerin, die sich in Innsbruck, Salzburg und Linz den Aufnahmetests stellte. „Zwei Tage vor der Misswahl habe ich den Bescheid bekommen, dass ich in Linz die theoretische Prüfung bestanden habe. Jetzt muss ich noch zum praktischen Test antreten.“ Sophie hofft, auch das gut zu meistern. Denn trotz der vielen Möglichkeiten, die ihr nun als Miss Vorarlberg geboten werden, hat sie ihr Ziel immer im Blick.
Zur Person
Sophie Thurnher
Miss Vorarlberg 2017
Geboren: 30. Juli 1998 in Hohenems
Wohnort: Hohenems
Schule: BG Dornbirn, 8. Klasse
Familie: zwei jüngere Brüder
Hobbys: Harfe spielen, Tanzen, Wandern