Auf Knopfdruck kann das Stoffdach per Elektromotor über die Führanlage der Lipizzaner gespannt werden, so sind sie vor Nässe und Wind geschützt. “Unsere Pferde führen das Leben eines Spitzensportlers, deshalb bedarf es auch solcher Bedingungen”, meinte Gürtler. Bisher sei es bei Schlechtwetter nicht möglich gewesen, die Tiere vor der Show ordnungsgemäß aufzuwärmen, schilderte der betreuende Tierarzt der Hofreitschule, Georg Hladik.
Überdachung auf Empfehlung des Wiener Magistrats
Das Aufwärmen diene jedoch der Vorbereitung von Muskulatur und Gelenken und sei somit wichtiger Faktor in der Verletzungsprophylaxe, so Hladik. Auch das österreichische Tierschutzgesetz sieht eine Aufwärmphase der Tiere vor. Zudem setzte die Hofreitschule mit der Überdachung eine Empfehlung der Magistratsabteilung 60 um.
Aber auch die Psyche der weißen Showstars werde durch die Abwechslung von der gewohnten Halle profitieren, zeigte sich der Tierarzt überzeugt. “Wir sind bemüht, eine relativ optimale Umgebung zu schaffen. Da Pferde Steppentiere sind, wird das nie ganz gelingen, aber schrittweise machen wir es ihnen schöner.”
Hofreitschule: Finanzierung durch Sponsoren
Ebenso wie die große ovale Führanlage, die seit 2008 Teil der Hofreitschule ist, wurde das Dach durch Sponsorengelder finanziert. Die Kosten von rund 300.000 Euro übernahm die britische Investorin Mandy Gray. Nun müsse das Aufwärmen nur noch in den minutiösen Ablauf der Shows integriert werden: “Das ist ein enormer organisatorischer Aufwand, aber wenn man guten Willens ist, kann man alles lösen”, so Gürtler.
(APA/Red)