AA

Mord in Taxham: Tatverdächtiger Bosnier kommt in Sonderanstalt

Die Bluttat ereignete sich am 6. September in Taxham.
Die Bluttat ereignete sich am 6. September in Taxham. ©Neumayr
Nach dem Mord an einer 25-jährigen Frau aus Bosnien am Abend des 6. September im Salzburger Stadtteil Taxham ist eine weitere Einvernahme des 37-jährigen tatverdächtigen Ehemanns derzeit "aus medizinischer Sicht von den Ärzten nicht gestattet". Das erklärte Polizeisprecher Erwin Resch am Dienstag auf Anfrage der APA.
Mord in Taxham
Tatort in Siezenheimerstraße I
Tatort in Siezenheimerstraße II
Frau verblutete

Der Bosnier, der nach der Bluttat bei einem Selbstmordversuch schwer verletzt worden ist, wird zur psychiatrischen Behandlung heute oder morgen von der Justizanstalt Salzburg in die Justiz-Sonderanstalt Göllersdorf (NÖ) verlegt.

Täter selbstmordgefährdet

Der Tatverdächtige ist nach wie vor selbstmordgefährdet. “Seine psychische Stabilisierung dauert etwas länger. Die Chefärztin der Justiz hat deshalb entschieden, dass der Mann vorübergehend in die Justizanstalt Göllersdorf kommt”, sagte der Leiter der Justizanstalt Salzburg, Oberst Dietmar Knebel, zur APA. Eine kurzfristige Behandlung sei in Salzburg in der Christian-Doppler-Klinik oder auch in einem anderen Spital unter Bewachung möglich. Ist jedoch ein längerer Behandlungszeitraum notwendig, versuche die Justiz, die psychiatrische Behandlung in eigenen Einrichtungen durchzuführen, erläuterte Knebel. “In unserem Haus haben wir nur einmal in der Woche einen Psychiater, eine Konsiliarärztin, zur Verfügung.”

Nach Göllersdorf verlegt

Der Bosnier wurde nach seiner Verhaftung im Landeskrankenhaus Salzburg erstversorgt und dann auf Empfehlung der behandelnden Ärzte in die Christian-Doppler-Klinik gebracht. “Er wurde auch dort bewacht”, wie Knebel erklärte. Nun habe der chefärztliche Dienst der Justiz in Wien die Überstellung nach Göllersdorf angeordnet. Er ist selbstmordgefährdet. Um dem vorzubeugen, erhält er die psychiatrische Behandlung in Göllersdorf.” Die Sonderanstalt sei auf die Behandlung von psychischen Auffälligkeiten spezialisiert. In dieser Anstalt werden vorwiegend geistig abnorme Rechtsbrecher untergebracht, sie ähnelt von der inneren Struktur her einem psychiatrischen Krankenhaus.

Was die Verletzungen an den Händen und am Hals betrifft, die sich der Bosnier – “für ihn gilt immer noch die Unschuldsvermutung”, wie Knebel betonte – nach der Tat mit einem Messer offenbar selbst zugefügt hat, befindet er sich laut dem Justizanstaltsleiter auf dem Weg der Besserung. Vor seiner Überstellung nach Niederösterreich wird der 37-Jährige noch von der Polizei erkennungsdienstlich behandelt, um alle personenbezogenen und biometrischen Daten (DNA-Abstrich, Fingerabdrücke) zu erfassen.

Mann kann sich nicht erinnern

Einen Tag nach dem Gewaltverbrechen wurde der Verdächtige von der Polizei einvernommen. Er gab allerdings an, sich nicht mehr erinnern zu können. Die Polizei war danach mit der Auswertung von Spuren und Telefongesprächen beschäftigt. Die Telefonate hatte der Bosnier offenbar am Tatabend nach dem Verbrechen geführt. Er soll einen Angehörigen in der Schweiz angerufen haben, dieser soll das Gespräch dann per Telefon einem Verwandten in Kärnten geschildert haben. Von Kärnten aus wurde dann der Dauerdienst der Salzburger Polizei von der Beziehungstat informiert.

Frau in Taxham ermordet

Dem Mordopfer wurde am 6. September bei einem Streit mit ihrem Mann in der gemeinsamen Wohnung die Kehle durchgeschnitten. Die Frau erlitt zahlreichen Schnitt- und Stichwunden. Laut Obduktionsergebnis ist sie verblutet. Die fast vierjährige Tochter des Ehepaares befand sich während des Gewaltverbrechens in der Wohnung. Das geschockte Kind wurde vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. Es befindet sich in der Obsorge des Jugendamts. Derzeit wird es von den Großeltern betreut. (APA)

  • VIENNA.AT
  • Salzburg-Stadt
  • Mord in Taxham: Tatverdächtiger Bosnier kommt in Sonderanstalt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen