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Mordfall Paulina - Möglicher Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch

Leiche wurde im Wald verscharrt
Leiche wurde im Wald verscharrt ©APA (Zeppelzauer)
Im Mordfall Paulina, einer 14-jährigen Schülerin aus Bad Ischl (Bezirk Gmunden) in Oberösterreich, gibt es möglicherweise einen Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch. Darüber berichteten zuletzt die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) (Mittwochausgabe) und "News" in einem Vorabdruck. Demnach war das Motiv, dass der 48-Jährige tatverdächtige Stiefvater des Opfers die Trennung von seiner Frau nicht überwunden habe. Er habe seiner Stieftochter eine Mitschuld gegeben, deshalb habe sie eine "Zurechtweisung" verdient und er habe seinen ihm geradezu hörigen 19-jährigen Sohn gezwungen, sich daran zu beteiligen.
Tatrekonstruktion verweigert
Tiefe Trauer im Heimatort
Bad Ischl unter Schock
Fundort der Leiche
14-Jährige vermisst
Gewaltverbrechen vermutet
Leiche gefunden
U-Haft verlängert

Der 48-Jährige soll einmal spätnachts heim gekommen sein und habe die auf der Couch liegende 14-Jährige gestreichelt, die zu schreien begonnen habe. Ein Versehen – der Mann habe geglaubt, es handle sich um seine Frau, wird sein Anwalt Andreas Mauhart in den OÖN zitiert. Doch diese habe einen Schlussstrich unter die Verbindung gesetzt und sei im Februar mit ihren vier Kindern ausgezogen.

News zitiert aus den Vernehmungsprotokollen des Sohnes: “Mit dem Auszug meiner Stiefmutter ist das Herz meines Vaters gebrochen”. Dieser habe nicht mehr schlafen und nicht mehr essen können. Zuletzt habe er erklärt, Paulina müsse getötet werden, um ihrer Mutter zu schaden. Dabei solle ihm der 19-Jährige beistehen. Sein Vater habe seine Ex beschattet, über Mordpläne gesprochen und mit ihm etwa eine Woche vor der Tat ein Grab im Wald ausgehoben.

Der 48-Jährige erzählte den Ermittlern: “Stimmen im Kopf haben am 5. Juli (der Tag der Tat, Anm.) die Macht über meinen Geist übernommen und mich dazu gezwungen, Paulina etwas Böses anzutun”. Die Stimmen habe er schon seit Monaten gehört. Sie hätten ihm eingebläut, dass sich seine Frau wegen des angeblichen sexuellen Übergriffes von ihm getrennt habe, deswegen habe ihre Tochter eine “Zurechtweisung” verdient. Doch töten oder ihr ernsthaft wehtun, habe er niemals wollen. Warum er das Grab ausgehoben habe, wisse er nicht.

Am Tattag habe der 48-Jährige seinen Sohn geweckt, um ihn zu Paulina zu chauffieren. Laut Geständnis zerrte er das Mädchen, das sich am Schulweg befand, auf den Rücksitz seines Autos, schlug mit einer Taschenlampe auf ihren Kopf ein und befahl seinem Sohn, in den Wald zu fahren. Das Mädchen war nach den Schlägen bewusstlos, “aber ihre Arme und Beine zuckten noch”, schilderte der Tatverdächtige der Polizei. “Und wie in Trance nahm ich in der Folge einen dicken Strick aus meinem Rucksack und zog zu.” Im Wald trugen die beiden die Leiche zum Grab, und zogen sie nackt aus. Dann wurde sie begraben, dabei legten sie auch ein paar Steine auf sie.

Der Leiter der zuständigen Staatsanwaltschaft Wels Franz Haas wollte diese Veröffentlichungen nicht kommentieren. Sie warte derzeit auf ein in Auftrag gegebenes psychiatrischen Gutachten, das Gutachten zur Obduktion und die kriminaltechnischen Auswertungen. (APA)

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