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Mordprozess gegen Türken: Ex-Schwager mit 14 Stichen getötet

Wegen Mordes hat sich am Mitt­woch am Landesgericht Klagenfurt ein 30 Jahre alter Türke vor einem Geschworenengericht verantworten müssen.

Staatsanwältin Doris Kügler warf dem Mann vor, im November 2009 seinen serbischen Ex-Schwager (29) mit 14 Messerstichen getötet zu haben. Motiv soll ein Familienstreit und ein Konflikt um Geld gewesen sein. Verteidiger Hans Gradischnig ortete in der Tat allerdings keinem Mord und plädierte auf Totschlag. Dem Angeklagten droht lebenslange Haft. Mit einem Urteil wurde am späten Nachmittag gerechnet.

Der Konflikt eskalierte im Kebab-Lokal des Angeklagten. Laut Staatsanwältin zog der Türke plötzlich ein Messer und stach mehrfach auf sein Opfer ein. Bereits mit den ersten Stichen sei dem Serben die Bauchdecke geöffnet worden. Letztendlich tödlich sei eine Verletzung der linken Halsschlagader gewesen. Das Opfer starb wenige Tage später im Krankenhaus. “Wir sprechen hier von einem Kapitalverbrechen, sein Motiv war Hass”, so Kügler.

“Bevor man sich ein Urteil macht, muss man auch die zweite Seite hören”, sagte der Verteidiger. Die Mentalität eines Ausländers müsse berücksichtigt werden, man habe sich am Lebenskreis eines Angeklagten zu orientieren: Gradischnig forderte die Geschworenen auf, “eine allgemein begreifliche Gemütserregung” in Betracht zu ziehen. Der Angeklagte sei Alevit, und Aleviten würden dazu erzogen, alle Angriffe auf die Familie abzuwehren, meinte der Anwalt. “Und das Opfer hat die Mutter des Angeklagten schändlichst beleidigt”, so der Verteidiger. Sein Mandant habe “einfach nur Rot gesehen” und im Affekt gehandelt.

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